Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Zwei für die Balance
Neben Rückkehrer Daniel Didavi verpflichtet der VfB Stuttgart auch Gonzalo Castro bis 2021
STUTTGART (dpa/sz) - Strahlend hält Sportvorstand Michael Reschke nach seinen Transfercoups das VfB-Trikot in die Kameras. Rechts neben ihm steht der ehemalige Nationalspieler Gonzalo Castro, links der namhafte Rückkehrer Daniel Didavi. Mit den zwei weiteren Neuen rüstet der VfB Stuttgart für die kommende Saison in der Fußball-Bundesliga auf. Mit einer ordentlichen Portion Zuversicht stellte Reschke die Mittelfeldspieler am Freitag vor. „Es sind zwei Neuzugänge“, erklärte er, „die uns mit absoluter Sicherheit spielerisch stärken.“
Der fünfmalige Nationalspieler Castro (31) wechselt für angeblich fünf Millionen Euro Ablöse von Borussia Dortmund zu den Schwaben, Didavi zieht es (die „Schwäbische Zeitung“berichtete) vom VfL Wolfsburg zurück nach Stuttgart. Beide unterschrieben bis 2021. „Der Kader ist schon jetzt sehr ausbalanciert. Wir sind damit sehr, sehr weit mit der Kaderplanung. Aber festzuhalten bleibt, dass sie noch nicht final abgeschlossen ist“, sagte Reschke. Im Gegenzug für Didavi wechselt Stürmer Daniel Ginczek zum VfL, der VfB soll offenbar zehn bis zwölf Millionen Euro extra erhalten. „Es war sehr eindringlich und sehr massiv, wie er uns gebeten hat“, sagte Reschke.
Schon am Montag, wenn Trainer Tayfun Korkut zu ersten Leistungstests ruft, werden damit zwei laut Reschke „wesentliche Faktoren“für die kommende Saison als Zugänge dabei sein. Fünf Verpflichtungen hatte der VfB schon früher bekannt gegeben: MarcOliver Kempf (Freiburg), Borna Sosa (Dinamo Zagreb), Pablo Maffeo (Girona), David Kopacz (Dortmund) und Roberto Massimo (Bielefeld; bleibt zumindest diese Saison auf Leihbasis noch Armine). „Es ist unglaublich, wo der Verein jetzt steht. Ich gehe davon aus, dass sportlich hier einiges drin ist“, sagte Didavi. Die Entwicklung unter Korkut und mit Rückkehrer Mario Gomez in der Rückrunde war außergewöhnlich. Seine Ziele hat der VfB trotzdem nicht hochgesetzt, „von irgendwelchen Europacup-Fantasien“will Reschke nicht sprechen.
Der 28-jährige Didavi hatte schon in der F-Jugend für den VfB gespielt, sich aber vor zwei Jahren vor dem Abstieg zu einem Abschied entschieden. Jetzt die Rückkehr: „Der Hauptgrund ist, dass es eine Herzensangelegenheit ist. Das habe ich immer gesagt, und es war keine Plattitüde“, erklärte Didavi. Sein Knorpelschaden im Knie, der ihm in der Vergangenheit große Probleme bereitet hatte, sei momentan „keine größere Gefahr“. Für den Wechsel des in der Champions League und bei Länderspielen erprobten Castro halfen Reschke seine Beziehungen, Castro kenne er schon aus dem Jugendbereich in Leverkusen.
Offen sind beim VfB noch wichtige Personalien in der Defensive. Spielt Holger Badstuber trotz Gesprächen mit anderen Clubs weiter für die Sttuttgarter? Was passiert mit dem französischen WM-Teilnehmer Benjamin Pavard? Dessen Zukunft zumindest blickt der Sportvorstand „entspannt“entgegen: „Egal, was geboten wird, wir wollen ihn behalten. Er ist ein Herzstück unserer Mannschaft.“