Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
122 Nominierungen für Netflix bei den Emmy Awards
LOS ANGELES (dpa) - Zum ersten Mal hat ein Internet-Streaminganbieter beim wichtigsten Fernsehpreis der Welt mehr Nominierungen als jeder Fernsehsender erhalten. Netflix kam bei der Bekanntgabe der möglichen Preisträger für die Emmy Awards in Los Angeles auf 122 Nennungen und verdrängt damit nach 17 Jahren den amerikanischen Pay-TVSender HBO von der Spitze. NBC liegt mit 78 Nominierungen auf dem dritten Rang und ist damit der beste frei empfangbare Sender.
Bei den Dramaserien sind „Game of Thrones“, „Westworld“und „The Handmaid’s Tale“die drei großen Favoriten. Nach herausragenden Kritiken und wegen der großen politischen Nähe zur Trump-Regierung gilt vor allem letztgenannte als Favorit. Sie hatte bereits im Vorjahr gewonnen. „Game of Thrones“war damals wegen einer Sendepause nicht wählbar gewesen. Neben diesen drei Reihen sind auch „The Americans“, „The Crown“, „Stranger Things“und „This Is Us“in der Hauptkategorie „Herausragende Dramaserie“nominiert.
Im Bereich Comedy führt Donald Glovers vielseitige Serie „Atlanta“mit 16 Nominierungen das Feld an. Die melancholische Amazon-Serie „The Marvelous Mrs. Maisel“erhielt 14 Nominierungen. Außerdem sind hier „Barry“, „black-ish“, „Curb Your Enthusiasm“, „Glow“, „Silicon Valley“und „Unbreakable Kimmy Schmidt“nominiert.
Bei den Miniserien darf sich auch „The Alienist“mit Daniel Brühl Hoffnungen auf einen Preis machen, der Darsteller selbst ging allerdings leer aus. Mehr Hoffnungen kann sich der aus „Sherlock“bekannte Benedict Cumberbatch als Hauptdarsteller der Miniserie „Patrick Melrose“machen. Der Deutsche Edward Berger führte dabei Regie.
Zu den möglichen prominenten Preisträgern zählen Alec Baldwin als Donald Trump in „Saturday Night Live“, Antonio Banderas als „Picasso“und Sänger John Legend für seine Rolle in einer Live-TV-Aufführung von „Jesus Christ Superstar“.