Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Für die Postfiliale fehlt noch das Personal
Eröffnung in Ertingen wird auf unbestimmte Zeit verschoben
ERTINGEN - Die für Dienstag, 28. August, angekündigte Eröffnung der Postfiliale in Ertingen muss erneut verschoben werden. Auf die Ausschreibung dieser Stelle habe sich kein Personal finden lassen, teilt die Post mit. Es werde aber „händeringend“nach einer Lösung gesucht, sagt Pressesprecherin Carolin Oelsner.
Drei Jahre lang sind die Ertinger im Baumarkt Wölpert mit Postdienstleistungen versorgt worden, bis Wölpert den Kooperationsvertrag auf Ende Juli gekündigt hat. Die Bemühungen der Post, einen anderen Partner zu finden, blieben erfolglos. Als Notlösung war deshalb ein „Interimsstandort“mit eigenem Personal im Gespräch – was die Post nur in den seltensten Fällen in Erwägung zieht. Dafür wurden die Räume der ehemaligen Metzgerei Geiger in der Krähbrunnenstraße 2 angemietet und auch schon eingerichtet. Was jedoch nach wie vor fehlt, ist das Personal. Auf die interne Ausschreibung habe sich niemand beworben, bestätigt die Pressesprecherin. Gesucht werden Minijobber, die mindestens 18 Jahre alt sind und eine abgeschlossene Schulausbildung haben. Erwartet werden außerdem gutes Deutsch in Wort und Schrift, körperliche Fitness und Belastbarkeit sowie ein einwandfreies Führungszeugnis. Wenn sich weiterhin kein Interessent unter den Mitarbeitern für die Stelle in Ertingen finde, werde auf den externen Arbeitsmarkt zurückgegriffen. Der sei zurzeit aber weitgehend leergefegt. Fest stehe: „Ohne Personal können wir keine Filiale eröffnen.“Offenbar hat sich auch auf eine Wurfzettelaktion in Ertingen niemand gemeldet.
Fakt ist aber auch, dass die Post laut„ Post universal dienstl eis tungs verordnung“verpflichtet ist, in Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern mindesten seine Filiale vor zuhalten. Ertingen mit 5400 Einwohnern würde rein rechnerisch also zwei Einrichtungen benötigen. Falls das Personalproblem auch nach externer Ausschreibung bleibt, müsse eine andere Lösung gefunden werden, sagt Oelsner – ist aber auch ratlos, welche das sein kann. Ein Fall, dass die Eröffnung einer Filiale am Personalmangel scheitert, sei ihr nicht bekannt, ebenso den Kollegen, die sie befragt habe: „Wir haben daher immer noch r Hoffnung.“