Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Der endgültige Beschluss steht noch aus
Beim Exzellenzgymnasium dämpft Bürgermeisterin Doris Schröter zu große Euphorie
BAD SAULGAU - Bürgermeisterin Doris Schröter und die Stadtverwaltung warten in Sachen geplantes Exzellenzgymnasium in den Gebäuden des früheren Aufbaugymnasiums (zuletzt japanische Schule) auf die endgültige Entscheidung des Ministerrats in Stuttgart. In der Einwohnerversammlung sprach Bürgermeisterin Doris Schröter das Thema unter dem Punkt Verschiedenes in der Versammlung an, nachdem die „Schwäbische Zeitung“im Rahmen der Serie Schwäbischer Türöffner über den Stand der Planungen berichtet hatte.
Im November vergangenen Jahres hat der Ministerrat in Stuttgart in einem Grundsatzbeschluss den politischen Willen zum Ausdruck gebracht, in den Gebäuden des früheren Aufbaugymnasiums in Bad Saulgau für besonders begabte Oberstufenschüler in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) ein Exzellenzgymnasium mit Internat in der Trägerschaft des Landes einzurichten. „Wir waren in dieser Sache viele Jahre unterwegs und es waren viele Mitstreiter“, betonte Bürgermeisterin Doris Schröter in ihrem Beitrag. Rudolf Lehn, den Gründer und langjährigen Leiter des Schülerforschungszentrums, nannte sie dabei namentlich. In der Zwischenzeit seien die Planungen in den Ministerien konkretisiert worden. Zwischen April und Juli dieses Jahres seien Gespräche mit Vertretern der Wirtschaft und auch mit der Stadtverwaltung geführt worden, so Schröter.
Über das Ergebnis sei der Gemeinderat informiert worden. „In einem einstimmigen Beschluss hat die Stadt die Unterstützung zugesagt“, so Schröter. Bei dem geplanten Vorhaben in Bad Saulgau handle es sich um ein „Leuchtturm-Projekt“, das es in dieser Form bisher nirgendwo gebe. „Besonders motivierte und leistungsstarke Schüler“sollen im Exzellenzgymnasium mit enger Anbindung an Universitäten lernen. Am Exzellenzgymnasium erworbene Zertifikate sollen die Schüler beispielsweise an der Universität einsetzen können. Die Investition des Landes sei ein starkes Signal für die Stärkung des ländlichen Raumes.
„Es ist aber noch nichts entschieden“, dämpfte die Bürgermeisterin allzu überschwängliche Hoffnungen. Sie erinnerte an die bestehende Planungen für das weitere Vorgehen. Laut Pressemitteilung des Kulturministeriums, die nach dem Grundsatzbeschluss im letzten Jahre erschienen ist, soll bis zum Ende des Jahres im Minsterrat über die konkreten Planungen entschieden werden. „Das ist bisher mein Sachstand“, sagte die Bürgermeisterin auf Aufrage. Diesen bestätigt auch das Kultursministerium: „Derzeit läuft die Abstimmung mit dem Finanzministerium darüber, wie das Projekt finanziell im Haushalt dargestellt werden kann und über den zeitlichen Prozess“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums.
Schröter betonte in der Versammlung, dass noch nicht klar sei, wie das Projekt von städtischer Seite und auch von Seiten des Landkreises unterstützt werden könne. „Die Sporthallenkapazitäten sind da sicherlich ein Thema“, so die Bürgermeisterin nach der Versammlung im Telefongespräch. Klar sei, dass, wenn man Sporthallen sowieso neu baue, diese Überlegungen einfließen. Derzeit wird über die Sanierung oder den Abriss und Neubau der ABC-Sporthalle nachgedacht. Diese Halle befindet sich in der Nähe des Schulzentrums und damit auch in der Nähe des geplanten Exzellenzgymnasiums. Der Beschluss des Ministerrats müsse aber abgewartet werden, um konkreter zu werden, so Schröter: „Dann können wir Sie auch konkret informieren, was die Stadt, aber auch der Landkreis zu diesem Projekt beitragen werden.“