Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Altes Kreuz hat neuen Standort
Das Schandenkreuz erstrahlt nach Restaurierung wieder in frischem Glanz
HERBERTINGEN - Am Ende des Kreuzweges auf dem Schandenberg hat nach der Flurbereinigung und notwendiger Restaurierung das alte Herbertinger Feldkreuz wieder einen würdigen Platz gefunden. In einer würdigen Feier wurde das stattliche Schandenkreuz geweiht und gesegnet. Somit wurde ein Kleinod mit viel Eigeninitiative und unter Mithilfe verschiedener Institutionen erhalten.
„Feldkreuze sind keine stummen Zeugen, die einfach so in der Landschaft stehen, sie können uns auch Wegweiser sein“, so Pfarrer Jürgen Brummwinkel. Zugleich könne man auch zum Kreuz aufschauen, zu Gott, der über uns stehe und der über uns wache. Daher sei es wichtig und wertvoll, dass es Menschen wie die Familie Georg Neuburger gebe, die sich um solche Zeugnisse christlichen Glaubens kümmern und sie erhalten.
Schon immer hat auf dem Schandenberg ein einfaches, schlichtes Holzkreuz gestanden. „Das hat uns Kinder immer wieder als Markierungsund Orientierungshilfe gedient, wenn wir vom Drachensteigen oder vom Schlittenberg auf dem Heimweg waren“, so Andreas Neuburger. Nachdem dieses Kreuz morsch geworden war, entschloss sich sein Vater Georg Neuburger aus Dankbarkeit für sein bisheriges Leben und anlässlich seines 50. Geburtstages 1983 dies durch ein neues, mit einem Christuskorpus versehenes zu ersetzen.
Im Rahmen der Flurbereinigung musste das stattliche Kreuz am bisherigen Standort weichen. In der Zimmereiwerkstatt Beller wurde es zwischengelagert und restauriert. Auf der Suche nach einem neuen Standort hatten die Verantwortlichen der Flurbereinigung und auch Bürgermeister Magnus Hoppe ein offenes Ohr für das Anliegen. So fand sich alsbald ein Standort am Ende des Kreuzwegs auf dem Schandenberg, der dann vom Bauhof entsprechend hergerichtet wurde und so konnte die Zimmerei Beller das Kreuz nun aufrichten. Die Herbertinger Altenhilfe stiftete eine Sitzbank, die zum Verweilen einlädt.
1983 schrieb Irmgard Neuburger ein Gedicht zur Einweihung des Kreuzes, das Sohn Andreas vortrug: „Es steht auf Bergeshalde und schaut ins weite Land. Mit Liebe wurd’s geschaffen von eines Pilgers Hand. Viel Segen mög’ es bringen für alle groß und klein. Auch eine Zufluchtsstätte für jeden von uns sein. Gar viele mögen ziehen zum Kreuz des Heilands dort, um seinen Segen bitten für unseren Heimatort. Und bist du müd’ vom Wandern und hast noch gar kein Weh’, so schaue mit Vertrauen zum Kreuz dort auf der Höh’.“