Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Blitzer gehen im Oktober in Betrieb
Die beiden neuen Säulen werden in Denkingen und in Aach-Linz installiert
PFULLENDORF - In gut drei Wochen sollen die neuen Blitzer in den Pfullendorfer Ortsteilen Aach-Linz und Denkingen installiert werden. Wie Ordnungsamtsleiter Simon Klaiber auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“berichtet, ist die Inbetriebnahme für Mitte Oktober geplant. Neben den mobilen Geschwindigkeitskontrollen gibt es im Stadtgebiet dann fünf stationäre Anlagen, die Raser zur Vernunft bringen sollen.
Ende April hatte der Pfullendorfer Gemeinderat der knapp 142 000 Euro teuren Anschaffung zugestimmt. Grundlage dieser Entscheidung waren Daten, die zuvor bei Messungen an der Stockacher Straße in Aach-Linz, an der Maleien-, Römer-, Linzgau- und Lindenstraße in Denkingen und an der Bodenseestraße in Herdwangen erhoben worden waren. Die meisten Fahrzeuge registrierte das Gerät auf der Stockacher Straße (durchschnittlich 8622 pro Tag), gefolgt von Bodenseestraße (5516), Linzgaustraße (5182) und Malaienstraße (5078). Deutlich geringer fielen die Zahlen auf der Römerstraße (3021) und auf der Lindenstraße (2985) aus.
Viel Schwerlastverkehr
Besonders schnell wurde auf der Malaienstraße gefahren: 85 Prozent der registrierten Fahrzeuge waren dort mit 66 Kilometern pro Stunde oder langsamer unterwegs. An der Bodenseestraße lag der Wert bei 62, an der Stockacher Straße bei 56 Kilometern pro Stunde. Die Anwohner in Aach-Linz stört aber weniger die Geschwindigkeit als vielmehr der hohe Anteil an Schwerlastverkehr.
Unterm Strich entschied sich der Gemeinderat deshalb für die beiden Standorte in den Pfullendorfer Ortsteilen. Inzwischen hat die Stadt zwei Säulen für die Geschwindigkeitsmessung sowie eine Kamera bestellt. Diese soll abwechselnd an einem der beiden Standorte platziert werden. Zunächst einmal ist jedoch die Bereitstellung der entsprechenden Stromanschlüsse nötig. „Diese sollen bis zum 10. Oktober verlegt sein“, sagt Simon Klaiber. Innerhalb von zwei Tagen könnten die entsprechenden Arbeiten erledigt werden. Wird der Termin für die Stromanschlüsse eingehalten, kann die Firma Jenoptik die Säulen für die Blitzer installieren. „Der Plan sieht vor, dass zunächst die Fundamente erstellt und bis zum 10. Oktober die Säulen aufgebaut werden“, sagt Klaiber. Die Inbetriebnahme könne dann bereits am 11. oder 12. Oktober erfolgen.
Bis jetzt ist von den geplanten Anlagen noch nichts zu sehen. „Wir haben den Auftrag für die Stromanschlüsse vergeben und Mitarbeiter der Firma Jenoptik haben sich vor Ort die geplanten Standorte angesehen“, sagt Simon Klaiber. Anschließend seien die konkreten Punkte für die Installation der Säulen festgelegt und Probemessungen mit einem mobilen Gerät durchgeführt worden.
Verkehrsberuhigung hat Priorität
Davon, wie viel Geld die neuen Blitzer durch Bußgelder einbringen, will sich die Stadtverwaltung erst einmal überraschen lassen. „Den entsprechenden Haushaltsansatz haben wir bislang nicht verändert“, sagt Simon Klaiber. Der Ordnungsamtsleiter erinnert aber auch daran, dass die Anlagen in erster Linie der Verkehrsberuhigung dienen sollen. „Wir hoffen, dass die hohe Belastung für die Anwohner spürbar zurückgeht“, sagt Klaiber. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass mehr Bußgeldbescheide auch mehr Arbeit für die Ordnungsamtsmitarbeiter bedeuten. Grundsätzlich zeigt die Erfahrung, dass die Anzahl der erfassten Verkehrssünder mit der Zeit abnimmt (siehe Kasten).
Die Standorte für die neuen Blitzer spielen eine große Rolle für den Verkehr zwischen der Schwäbischen Alb und dem Bodensee. Durch AachLinz fahren beispielsweise viele Verkehrsteilnehmer, die in Richtung Überlingen unterwegs sind. Denkingen wiederum ist stark frequentiert von Verkehrsteilnehmern, die nach Meersburg oder Friedrichshafen fahren.