Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Volleyballerinnen machen Freude
YOKOHAMA (SID) - Was auch immer noch bei der WM kommt, Felix Koslowski verneigte sich bereits vor der zweiten Gruppenphase vor seinen Frauen. „Die Mannschaft spielt sehr, sehr guten Volleyball. Das ist die bisher beste Saisonleistung“, sagte der 34-jährige Bundestrainer nach der erfolgreichen Vorrunde bei der WM in Japan. Punktgenau sind seine Frauen in Topform, Koslowski hat bei seinem WM-Debüt als Chef alles richtig gemacht. Natürlich sei es bitter, dass man gegen die Niederlande (1:3) und den Gastgeber (0:3) trotz knapper Sätze nichts mitgenommen habe. „Da fehlt es jetzt einfach noch an dem Quäntchen Erfahrung.“
Als Dritte zogen die Deutschen immerhin sicher in die Zwischenrunde ein. Nach zwei Tagen Pause geht es am Sonntag in Nagoya weiter. In der Gruppe E bestreitet das Team vier Spiele. Zum Auftakt wartet der WMDritte Brasilien (6.25 Uhr). Dann folgen Europameister Serbien (Montag, 3.40), Puerto Rico (Mittwoch, 9.10) und zum Abschluss die Dominikanische Republik (Donnerstag, 6.25).
Louisa Lippmann überragt
Koslowski sieht sein Team auf einem guten Weg. „Es fehlt vielleicht noch ein bisschen an der Konstanz. Im offensiven Bereich sind wir schon sehr, sehr gut. Im defensiven Bereich haben wir noch Potenzial“, so der Trainer, der in Doppelfunktion auch für Meister Schweriner SC verantwortlich ist. Besonders Diagonalangreiferin Louisa Lippmann, mit 21 Punkten gegen Japan erneut Topscorerin, macht viel Freude. Auch Jennifer Geerties und Spielführerin Maren Fromm präsentieren sich in der Offensive stark. Nun gelte es, die Leistung in der zweiten Gruppenphase „erneut aufs Feld zu bringen“, so Koslowski.
Der Trainer hofft darauf, dass sein Team die Spiele gegen die Hochkaräter Brasilien und Serbien knapp gestalten kann. Die Duelle mit der Weltspitze sind für die Entwicklung des Teams enorm wichtig, auch im Blick auf eine Olympia-Teilnahme 2020. „Es ist für keine europäische Mannschaft leicht, sich zu qualifizieren. Der Konkurrenzdruck ist extrem hoch. Wir sind im Vergleich immer noch eine unerfahrene Mannschaft, aber von Jahr zu Jahr besser geworden. Und das wollen wir 2019 in der Olympia-Quali weiterführen“, erklärte Koslowski.
Zur Weltspitze ist es aber noch ein Weg. Ziel sei es, die Spielerinnen „wieder in den europäischen Topligen zu platzieren, in Italien oder der Türkei“. Derzeit stehen alle in der Bundesliga unter Vertrag, nur Lippmann wechselt nach der WM nach Florenz.