Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Konkurrenz für SPD-Chefin
Gegenkandidat Castellucci greift Breymaier an
STUTTGART (lsw) - SPD-Landeschefin Leni Breymaier bekommt Konkurrenz für den Vorsitz der Partei in Baden-Württemberg. Der Bundestagsabgeordnete Lars Castellucci will für den Posten kandidieren, teilten er und der SPD-Landesverband am Wochenende mit. „Die Lage der SPD in Baden-Württemberg lässt sich nicht schönreden, aber sie lässt sich ändern“, erklärte der 44-Jährige auf einer Konferenz der SPD-Kreischefs in Stuttgart. „Darum werde ich als neuer Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg kandidieren.“Castellucci ist Vizelandeschef der Südwest-SPD und Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Rhein-Neckar. Breymaier führt die SPD seit zwei Jahren. „Ich freue mich über die ehrliche Kandidatur von Lars Castellucci“, sagte die 58-Jährige. „Jetzt haben wir die Chance, auf offener Bühne vor und mit unseren Mitgliedern zu debattieren, wenn nötig auch zu streiten, welchen Weg wir mit unserer Landes-SPD einschlagen wollen.“
STUTTGART (lsw) - Angesichts historisch schlechter Umfragewerte ist in der SPD ein Kampf um den Vorsitz in Baden-Württemberg entbrannt. Der bisherige SPD-Landesvize Lars Castellucci will den Posten von Leni Breymaier übernehmen. Das kündigte der Bundestagsabgeordnete am Wochenende auf einer Konferenz der SPD-Kreisvorsitzenden in Stuttgart an. „Die Lage der SPD in BadenWürttemberg lässt sich nicht schönreden, aber sie lässt sich ändern“, erklärte der 44-Jährige. „Darum werde ich als neuer Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg kandidieren.“
Der Landesparteitag der SPD mit der Wahl des Landesvorstands ist am 24. November in Sindelfingen bei Stuttgart geplant. Vorher könnte es aber einen Mitgliederentscheid über die Kandidatur geben. Castellucci – Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Rhein-Neckar – ist seit 13 Jahren Vizelandesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg.
Breymaier führt die SPD im Land seit rund zwei Jahren. Sie will ungeachtet ihres Gegenkandidaten weitermachen. „Ich werde dem Landesvorstand empfehlen, die beiden Kandidaturen in einem Mitgliederentscheid klären zu lassen“, sagte die 58-Jährige am Samstag. „Ich habe da auch Lust weiterzumachen. Weil fertig ist man da nicht in zwei Jahren.“
Die SPD-Landesgeschäftsstelle soll nun ein Konzept zum Mitgliederentscheid erarbeiten, über das der Landesvorstand in der kommenden Woche entscheiden soll, wie ein SPD-Sprecher sagte. Die SPD im Land hatte ihm zufolge zuletzt mehr als 36 400 Mitglieder.
Die SPD war bei der Landtagswahl 2016 auf 12,7 Prozent abgestürzt. Der damalige SPD-Landeschef Nils Schmid trat ab. Leni Breymaier – die damalige Verdi-Landeschefin – übernahm die Parteiführung. Die Umfragewerte wurden nun aber schlechter statt besser – die SPD im Südwesten lag zuletzt bei elf Prozent.
„Deswegen kandidiere ich“, sagte Castellucci mit Blick auf die schlechten Werte. „Es geht nicht mehr.“Er wolle, dass die SPD wieder „eine Partei des Fortschritts“werde. „Die Menschen sollen nicht den Eindruck haben: Wir sind nur mit uns selbst beschäftigt.“
Innerhalb der SPD-Landespartei gab es Zustimmung für Castelluccis Kandidatur. „Wir haben keinen inhaltlichen Kurs für Baden-Württemberg, keine Strategie und statt eines Wiederaufstiegs nach 12,7 Prozent hat nur der binnenfokussierte Streit zugenommen“, sagte Leon Hahn vom SPD-Kreisverband Bodensee, der bis Juni Juso-Landeschef war. „Es muss Schluss sein mit dem Kindergarten und den Flügelspielen, deshalb freue ich mich über Castelluccis Kandidatur, um die Partei zusammenzuführen.“Stefan Fulst-Blei, SPD-Kreisvorsitzender in Mannheim, erklärte: „Ich begrüße das offene Visier von Castellucci und erwarte einen fairen Wettbewerb um die besten Ideen. Jedem ist klar, dass es so nicht weitergehen kann.“