Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Friedhof bekommt weitere Urnengräber
In Hohentengen ist nur noch ein Urnengrab frei – Entwicklungskonzept angemahnt
HOHENTENGEN - Auf dem Friedhof von Hohentengen ist derzeit nur noch ein Urnengrab frei. Der Gemeinderat Hohentengen hat beschlossen, weitere Urnengräber anzulegen. Auch soll im kommenden Jahr ein Konzept für die langfristige Entwicklung des Friedhofs ausgearbeitet werden. Im Gremium gab es Kritik daran, dass dies bislang noch nicht geschehen ist.
„Jetzt kommt man in den Gemeinderat, wenn noch ein Urnengrab frei ist. Das kann nicht sein“, kritisierte Peter Löffler (CDU), dass es noch kein Friedhof-Entwicklungskonzept gibt. Auch Klaus Burger (CDU) sprach sich dafür aus, eine umfassende Planung anzugehen. „Der Friedhof ist das Aushängeschild für unsere Gemeinde“, sagte er. „Wie gehen wir mit den Toten um?“, das sei eine wichtige Frage. Auch Ernst Mayer (Freie Wähler) will ein Konzept. „Wir sollten weiterkommen in der Gesamtplanung“, sagte er. Bürgermeister Peter Rainer sah das auch so, im kommenden Jahr soll ein Planer beauftragt werden. Auch sollen laut Rainer die Bürger mit einbezogen werden bei den Planungen. Wie es in den Gemeinderatsunterlagen heißt, befasst man sich dabei dann auch mit dem Thema Neukalkulation der Bestattungsgebühren.
Handlungsdruck ist da
Auch wenn es noch keine langfristige Planung gibt, besteht trotzdem aktuell Handlungsdruck. Laut Verwaltung ist nur noch ein Urnengrab frei, und zwar in dem Grabfeld südlich der Aussegnungshalle. Die Verwaltung schlug nun in der Sitzung zwei Möglichkeiten vor: In Fortführung dieses Grabfeldes könnten einerseits weiter südlich noch etwa weitere 29 Urnengräber angelegt werden. Allerdings liegen in diesem Bereich mehrere Wahlgräber für Erdbestattungen, die teilweise bis über das Jahr 2040 noch belegt sind. Es sei daher nicht möglich, in einem absehbaren Zeitraum in diesem Feld eine geordnete Belegung mit ausschließlich Urnengräbern herzustellen.
Im südwestlichen Bereich des Friedhofs andererseits sei hingegen ausreichend Platz, um mehrere Reihen für Urnengräber anzulegen, sprach sich die Verwaltung für diese Variante aus. Die Ruhezeiten der dort dazwischen liegenden Erdwahlgräber laufen überwiegend in den nächsten fünf Jahren ab, sodass es an dieser Stelle möglich wäre laut Verwaltung, mehrere Reihen für Urnengräber einzurichten. Diese Variante stieß im Gemeinderat aber auf keine Zustimmung, weil aus Sicht mancher Gemeinderäte dann die spätere langfristige Planung behindert werde. Stattdessen beschlossen die Gemeinderäte, weitere Urnengräber im südlichen Bereich anzulegen. Bei einem Vor-Ort-Termin mit Verwaltung und den Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeister-Stellvertretern soll nun die genaue Lage der Urnengräber festgelegt werden.
Die neu anzulegenden Urnengräber sollen laut Bürgermeister Rainer für einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren ausreichen, außerdem soll 2019 die langfristige Friedhofsplanung in Auftrag gegeben werden.