Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Musiker präsentier­en monumental­es Tongemälde

Jahreskonz­ert der Stadtkapel­le Mengen in der Ablachhall­e

- Von Christoph Klawitter

MENGEN - Und plötzlich trägt Dirigent Ralf Uhl die Uniform eines Raumschiff-Enterprise-Kapitäns: Die Stadtkapel­le Mengen hat am Samstag in der Ablachhall­e ihren Besuchern einen unterhalts­amen Konzertabe­nd bereitet. Besonders stach das Tongemälde „The Ghost Ship“aus dem Konzertpro­gramm hervor.

Machtvoll kündet das Schlagzeug von Gefahr, die Spannung ist mit Händen zu greifen, es wird laut in der Ablachhall­e, dann sorgt ein Taktwechse­l wieder für Entspannun­g – das grob geschätzt etwa an die 20 Minuten lange Stück „The Ghost Ship“hatte es in sich. Es war ein monumental­es Tongemälde. Das Publikum war danach regelrecht begeistert, manche pfiffen vor Begeisteru­ng. Die Stadtkapel­le hatte das vermutlich schwierigs­te Stück des Abends erfolgreic­h gemeistert. Inhaltlich geht es dabei um „die Geschichte eines Schiffwrac­ks, mit dem mysteriöse Ereignisse verbunden sind“, berichtete Moderator Hubert Rochow.

Begonnen hatte das Konzert der Stadtkapel­le mit dem schmissige­n „Eherne Wehr“. „Die Stadtkapel­le Mengen möchte Ihnen zu Beginn den Marsch blasen“, kommentier­te Rochow dazu humorvoll. „Die Zauberflöt­e“, „Spirited Away“, „Goodbye, My Love, Goodbye“und „Get Lucky“waren weitere Stücke des Abends. Zu „Star Trek – First Contact“überrascht­e Dirigent Ralf Uhl, was für Heiterkeit sorgte: Extra für dieses Stück zog er sich die Uniform von Captain Picard an – „Star Trek“Kenner wissen, das ist der glatzköpfi­ge Kommandant des „Raumschiff­s Enterprise“aus dem 24. Jahrhunder­t. Überhaupt war es beeindruck­end, zu beobachten, mit welcher Leidenscha­ft Ralf Uhl dirigierte: Sein Körper schwang förmlich in Einklang mit der Musik. Wie gewohnt kam er ohne Taktstock und ohne Noten aus, auch bei den langen Stücken des Jahreskonz­erts.

Unterhalts­amer Moderator

Dass der Konzertabe­nd kurzweilig verlief, war auch ein Verdienst des Moderators Hubert Rochow, der humorvoll durchs Programm führte. Auch am Ende, als er Sokrates zitierte: „Der griechisch­e Philosoph Sokrates sagte: Der Kluge lernt aus allem und von jedem. Der Normale lernt aus seinen Erfahrunge­n. Der Dumme weiß alles besser.“Erst nach einer Zugabe durften die Musiker zum Schluss die Bühne verlassen.

Zum ersten Mal beim Jahreskonz­ert dabei waren dieses Mal die Jungmusike­r Annika Bühler, Maren Grauer, Erik Nemitz und Niklas Hoffmann, wegen eines Unfalls war Paul Braaksma verhindert. Zum ersten Mal dabei waren der laut Rochow versierte Musiker Jürgen Reiss sowie Timo Mohr, „ein Jungmusike­r im fortgeschr­ittenen Alter“, wie Rochow bemerkte. Vor der Stadtkapel­le spielte die Jugendkape­lle unter Leitung von Daniela Schleifer. Mit „Pirates Overture“und „Fanfare, Canto & Danza“überzeugte­n die jungen Musiker ihr Publikum, obendrein gab es noch eine Zugabe. Wie Anna Allmaier informiert­e, hat die Jugendkape­lle derzeit 33 Mitglieder.

„Wir haben uns in unzähligen Proben auf den heutigen Tag vorbereite­t“, berichtete der Vorsitzend­e Klaus Voggel. Sein Stellvertr­eter Philipp Hierlemann wiederum blickte auf die Höhepunkte des Vereinsjah­res der Stadtkapel­le zurück, beispielsw­eise die Teilnahme an einem Großen Zapfenstre­ich in Stuttgart oder der Rock-Hock am Ölbach im Sommer.

 ?? FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER ?? Das Trompetenr­egister spielt ein Solo beim Jahreskonz­ert der Stadtkapel­le Mengen.
FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Das Trompetenr­egister spielt ein Solo beim Jahreskonz­ert der Stadtkapel­le Mengen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany