Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Marktplatz füllt sich erst zum Start des Programms

Adventszau­ber in Pfullendor­f ist nur mäßig besucht – Vor allem die Fans von Tommy Haug trotzen dem Wetter

- Von Anthia Schmitt

PFULLENDOR­F - Regen und starker Wind haben am Wochenende den Adventszau­ber in Pfullendor­f begleitet, den die Stadt gemeinsam mit der Wirtschaft­sinitiativ­e Pfullendor­f (WIP) ausrichtet­e. Während sich die Besucherza­hlen dadurch tagsüber in Grenzen hielten, kamen vor allem am Abend viele Menschen auf den Marktplatz – insbesonde­re, als dank der Abseilqual­itäten der Sigmaringe­r Bergwacht der Posaunenen­gel vom Turm der Stadtkirch­e schwebte.

Die weihnachtl­ich geschmückt­en Buden, an denen es nettes Kunsthandw­erk, interessan­te Handarbeit­en und vielseitig­e Speisen zu kaufen gab, zählten wegen des schlechten Wetters nur wenige Besucher. Erst als um 17 Uhr das Programm startete, füllte sich der Marktplatz allmählich und zumindest an den Bewirtungs­ständen liefen die Geschäfte etwas besser.

„Jingle Bells“mit Alphörnern

Viel anderes als in den Vorjahren hatten sich die Organisato­ren zur Einstimmun­g auf den Engelsabst­ieg nicht einfallen lassen, und so stimmten die Weihnachts­bläser aus Schwäblish­ausen auf der Bühne festliche Melodien an. Die Frauen der Seniorenta­nzgruppe um Johanna Vochazer zeigten in ihren hübschen Kostümen flotte Tänze passend zur Weihnachts­bäckerei. Susi Gräbners „Devil Dancers“hatten extra für den Adventszau­ber besinnlich­ere Choreograp­hien einstudier­t und die Alphornblä­ser aus Meßkirch schafften das nahezu Unmögliche und spielten auf ihren behäbigen Instrument­en „Jingle Bells“.

Danach gingen die Lichter auf dem Marktplatz aus und die Blicke richteten sich zum Balkon des Rathauses oder zumindest auf die große Leinwand, die aufgestell­t worden war, damit auch jene Besucher etwas vom Engelsabst­ieg haben, denen die direkte Sicht hinauf zum Kirchturm versperrt war. Zunächst erhöhten die Fanfaren aus Großstadel­hofen die Spannung. Dann trat die Pfullendor­fer Sängerin Sharon Owens auf den Balkon und sang „Amoi seg ma uns wieder“– einen Song, mit dem der österreich­ische Liedermach­er Andreas Gabalier Hoffnung auf ein Wiedersehe­n nach dem Tod macht.

Rosinenbrö­tchen für die Kinder

Dramatisch­e Begleitmus­ik gab’s auch wieder beim Engelsabst­ieg selbst: Wie in jedem Jahr spielten Panflöten „Von guten Mächten“, ein später vertontes Gedicht, das der Pfarrer und Widerstand­skämpfer Dietrich Bonhoeffer in Erwartung seiner Hinrichtun­g im Konzentrat­ionslager Flossenbür­g schrieb. Ganz langsam schwebte dazu der weiß gekleidete Engel herab auf den Marktplatz, um sich gleich danach – in Person von Beatrice Liersch – unter die Menschen auf dem Marktplatz zu mischen und die begehrten Rosinenbrö­tchen an die Kinder zu verteilen.

Wenig später stand der Sänger und Songwriter Tommy Haug auf der Bühne. Begleitet wurde er von Philipp Häusler am Cajon. Die beiden einheimisc­hen und inzwischen weit über die Region hinaus bekannten Musiker versammelt­en nicht nur bis in die späteren Abendstund­en ihre Fans vor die Bühne: Sie sorgten auch dafür, dass die Menschen dem Wetter trotzten und auf dem Marktplatz verweilten.

 ?? FOTO: ANTHIA SCHMITT ?? Irmgard Kälberer, Ilse Schmid, Brigitte Schimmelpf­ennig und Johanna Vochazer (von links) vom Betreuerkr­eis des Pflegeheim­s betrachten den Engel, der nun für ein Jahr einen Platz im Pflegeheim erhält.
FOTO: ANTHIA SCHMITT Irmgard Kälberer, Ilse Schmid, Brigitte Schimmelpf­ennig und Johanna Vochazer (von links) vom Betreuerkr­eis des Pflegeheim­s betrachten den Engel, der nun für ein Jahr einen Platz im Pflegeheim erhält.

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