Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Balingens Serie hält
Handball, 2. Bundesliga: HBW Balingen-Weilstetten - TV Emsdetten 31:29 (12:16)
BALINGEN (sz) - Handball-Zweitligist HBW Balingen-Weilstetten hat auch das 16. Spiel in Folge in der Sparkassenarena in Balingen gewonnen. Die „Gallier von der Alb“besiegten am Samstagabend den TV Emsdetten mit 31:29 (12:16), dank einer Aufholjagd und einer starken zweiten Halbzeit. Durch den Sieg bleibt der HBW punktgleich mit Tabellenführer Coburg auf Platz zwei in der 2. Handball-Bundesliga und hat nun vier Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten Essen.
Es war ein hartes Stück Arbeit für die „Gallier von der Alb“. Trotz eines Sieben-Torerückstands im ersten Abschnitt wendeten die Spieler von Trainer Jens Bürkle das Blatt und letztlich konnten die Gäste dem Druck der Gastgeber im zweiten Durchgang nicht standhalten. Jens Bürkle zeigte sich nach Abpfiff erleichtert: „In der zweiten Halbzeit kommen wir anders aus der Kabine raus und schießen 19 Tore, acht davon durch Tempogegenstöße, und setzen Emsdetten dadurch zumindest im Angriff permanent unter Druck. Wir waren in den entscheidenden Momenten zur Stelle und haben heute zwei ganz wichtige Punkte geholt, auch wenn wir sportlich nicht das beste Spiel abgeliefert haben.“
Denn die Partie war von Beginn durch Fehler und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten geprägt. Emsdetten benötigte bis zur 3. Spielminute, um erstmals ins Tor des HBW zu treffen, der HBW, zuletzt mit sechs Siegen in Folge in der Liga, brauchte gar bis zur 5. Minute, ehe Romas Kirveliavicius auch für die Hausherren Zählbares auf die Anzeigentafel brachte. Dennoch zog Emsdetten auf 5:1 davon (9.) – Auszeit HBW.
Jens Bürkle wird laut
Vor 2138 Zuschauern in der Sparkassenarena schien es zunächst so, als habe die Unterbrechung die Hausherren wachgerüttelt. Nach einem 2:0-Lauf für den HBW antwortete Emsdetten jedoch prompt mit drei Toren in Folge. Die Schwaben verfielen wieder in alte Muster. Kein HBWAkteur fand bis dahin zu seiner Normalform. Emsdetten nutzte die Fehler konsequent, die „Gallier von der Alb“vergaben ihre Gelegenheiten. Nach 20 Minuten nahm Bürkle beim Stand von 13:6 aus Sicht der Gäste bereits die zweite Auszeit.
Der interne Ton der Hausherren wurde nun rauer - und tatsächlich schienen die Schwaben nun endlich ins Spiel zu kommen. Angeführt vom eingewechselten Lukas Saueressig präsentierten sich die Gastgeber nun mit einer stark verbesserten Körpersprache. Mehrere Tempogegenstöße brachten den HBW wieder heran. Bis zum Pause verkürzte der HBWauf 12:16.
„Wir sind nur schwer in die Partie reingekommen. Wir haben es nicht geschafft, in der ersten Halbzeit die Abwehr wirklich stabil hinzubekommen. Es haben viele Dinge nicht gepasst“, analysierte HBW-Trainer Jens Bürkle die erste Halbzeit.
Der HBW-Trainer justierte in der Pause sowohl personell als auch taktisch nach. Und: Die „Gallier von der Alb“waren mit dem Anpfiff des zweiten Durchgangs hellwach. Zudem spielte den Hausherren in die Karten war, dass Emsdettens Janko Bozovic (34.) mit Rot runter musste auch aus HBW-Sicht eine harte Entscheidung und extrem bitter für die personell gebeutelten Norddeutschen, die zudem mit Bozovic ihren bis dahin besten Torschützen verloren. Spätestens beim 16:17-Anschlusstreffer durch Martin Strobel war auch das Publikum voll da. Und als in der 43. Minute HBW-Torjäger Oddur Grétarsson den 20:20-Ausgleich besorgte, kippte das Spiel.
Emsdetten warf alles in die Waagschale und verhinderte trotz nachlassender Kräfte den Rückstand. Aber der Druck auf die Gäste sowohl auf dem Parkett als auch von den Rängen nahm mit jeder Minute zu. In der 50. Minute war sorgte RückraumShooter Jona Schoch mit seinen Treffer zum 25:24 für die erste HBW-Führung.
Nun war das Momentum endgültig auf Seiten der Bürkle-Sieben, die den Vorsprung auf zwei Tore ausbaute und bis zum Ende hielt. Da half es auch nichts, dass selbst GästeTrainer Daniel Kubeš nochmal selbst ins Trikot schlüpfte. Marcel Niemeyer sorgte vom Kreis kurz vor dem Ende für den 31:29-Endstand.