Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Gemeinde Wald verleiht erstmals neue Ehrennadeln
Bürgermeister Werner Müller blickt auf das neue Jahr – Bauliche Maßnahmen stehen im Mittelpunkt
WALD - Beim Neujahrsempfang am Sonntag in Wald, den die Gemeinde traditionell gemeinsam mit den Kirchen ausrichtet, hat Bürgermeister Werner Müller erstmals die neu geschaffene Ehrennadel der Gemeinde in Silber verliehen. Damit ausgezeichnet wurden die langjährigen Vereinsverantwortlichen Günther Biggel vom Tennisclub sowie Gerlinde Schweikart, Monika Längle und August Jerg von der Rotkreuzbereitschaft Walbertsweiler. Außerdem erhielten Matthias Blum und Jürgen Krall die mit einer Urkunde verbundene Auszeichnung. Beide sind seit fast 20 Jahren im Gemeinderat ehrenamtlich tätig.
„Sicher wiegt die Ehrennadel nicht die vielen Stunden gemeinnütziger Tätigkeit und auch nicht den damit verbundenen Ärger und Verdruss auf“, sagte Werner Müller. „Aber sie ist vielleicht eine kleine Anerkennung für das Geleistete.“Mit dieser Äußerung verband der Bürgermeister die Bitte, „sich auch weiterhin für die Belange der Bürger unserer Gemeinde einzusetzen“.
Zuvor hatte Müller die wichtigsten Projekte des abgelaufenen Jahres Revue passieren lassen, darunter die neue Jugendbeteiligung mit der Einführung des 14er-Rats, das Mehrgenerationenhaus, in das eine Kindertagesstätte für Kleinkinder und eine Tagesbetreuung für Senioren einziehen soll, und das neue Gewerbegebiet Geißwiesen II. Beide Maßnahmen sollen im neuen Jahr „richtig angepackt“werden. Ebenso die Erschließung der Baugebiete „Hürsten II“in Wald, „Dampferweg“in Walbertsweiler und – etwas später – „Spatzenbühl II“in Sentenhart. Für alle drei Baugebiete lägen schon zahlreiche Anfragen vor, sagte Müller. Weiterhin will sich die Verwaltung im neuen Jahr mit dem Hochwasserschutz und der Infrastruktur der Gemeinde beschäftigen.
„Ich freue mich, feststellen zu können, dass Wald gut dasteht, besser als in vielen Jahren zuvor“, sagte Werner Müller vor den rund 120 Gästen im Feuerwehrhaus. Mit der guten Wirtschaftslage hätten sich auch die Steuereinnahmen der Gemeinde erhöht, sodass Projekte in die Wege geleitet werden könnten, „die Wald voranbringen und attraktiver machen“. „Wir leben in einer Gemeinde mit viel Dynamik“, sagte Müller weiter, fand aber auch unmissverständlich kritische Worte für jene Bürger, die bei geplanten Entwicklungen aufgrund persönlicher Interessen „Prügel zwischen die Füße werfen“.
Besinnen auf alte Werte
Darüber hinaus verwies Müller auf die Faktoren, die eine gewisse Unsicherheit bergen und nicht vor Ort beeinflusst werden können – wie der Brexit und dessen Folgen für die Handelsbeziehungen in der Europäischen Union oder die brüchig gewordene Welthandelsordnung und das Aufkündigen lange bestehender internationaler Abkommen durch den amerikanischen Präsidenten. „Wir müssen uns für die kaum vorhersehbaren Herausforderungen auf unsere Stärken und alten Werte besinnen.“
Für die Kirchen sprachen der neue evangelische Pfarrer der Gemeinde Ostrach/Wald, Michael Jung, und Ingrid Restle vom katholischen Pfarrgemeinderat. Jung stellte die Jahreslosung „Suche Frieden und jage ihm nach“in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Er mahnte, immer wieder innezuhalten, sich bewusst zu machen, dass „das Leben etwas Gutes“ist, und über das friedliche harmonische Miteinander nachzudenken.
Ingrid Restle sprach über die Veränderungen, die in der Seelsorgeeinheit anstehen. „Nichts bleibt, wie es ist“, sagte sie und forderte dazu auf, diese Änderungen, beispielsweise bei der Gebäudekonzeption, als Chance zu sehen, auch wenn es manchen schwerfalle, Gewohntes zu ändern oder aufzugeben. Sie dankte den Gruppen und Einrichtungen in den drei Walder Pfarreien Wald, Walbertsweiler und Sentenhart für ihr Engagement und überreichte stellvertretend Blumen an Imelda Grupp, Silvia Kunz und Gerhard Lohr.
Für den feierlichen musikalischen Rahmen beim Neujahrsempfang sorgte ein Bläserensemble des Musikvereins Wald.