Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Abenteuer mit Botschaft
„Chaos im Netz“: Ralph verirrt sich im Internet
Nachdem er in „Ralph reicht’s“in fremden Spielautomaten unterwegs war, erkundet Titelheld Ralph mit seiner Freundin Vanellope nun das Internet und sorgt für „Chaos im Netz“. Die gelungene Fortsetzung ist unterhaltsam und für kleine Zuschauer sogar lehrreich.
Der Filmtitel ist Programm. In „Chaos im Netz“wird das Internet als futuristische Großstadt zum Leben erweckt. Und das bunte Abenteuer des Regie-Duos Phil Johnston und Rich Moore hat für jüngere Zuschauer ein paar gute Ratschläge.
Rennfahrerin Vanellope klagt über Langeweile. Schließlich kennt sie in „Sugar Rush“, dem Spiel, das ihr Zuhause ist, alle Strecken auswendig. Ralph will Abhilfe schaffen und baut seiner Freundin kurzerhand eine neue Strecke. Das führt allerdings dazu, dass eine Spielhallenbesucherin beim Gegensteuern das Lenkrad zerbricht. Ohne das nötige Ersatzteil muss „Sugar Rush“abgestellt werden, und alle digitalen Charaktere verlieren ihre Heimat. Doch es gibt Hoffnung. Beim Online-Auktionshaus Ebay wird nämlich ein solches Lenkrad versteigert. „Wir gehen ins Internet“, jubelt Ralph. Mit Vanellope macht er sich auf den Weg ins Datennetz, um es zu ersteigern.
Die quietschbunte Veranschaulichung des Internets ist originell. Subtil warnt der Film vor allzu verlockenden Angeboten im Netz, erklärt virale Hypes und setzt ein Zeichen gegen Cybermobbing.
Dennoch verbringen die beiden Helden – gerade mit Blick auf jüngere Zuschauer – zu viel Zeit in der morbiden Welt von „Slaughter Race“. Das Online-Rennspiel passt mit der Endzeitstimmung, den gefährlich aussehenden Autos und HorrorClowns so gar nicht zur bunten Disney-Welt. Trotzdem ist es ein gelungener Familienfilm. An den Vorgänger „Ralph reicht’s“kommt er zwar nicht ganz heran, doch er wird sicher seine „Likes“bekommen. (dpa)
Chaos im Netz. Regie: Phil Johnston und Rich Moore. USA 2018. 113 Minuten. FSK ab 6.