Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Debatte um Aussetzung von Fahrverbot­en

CDU fordert Grenzwert-Neubewertu­ng – Scheuer will Messstatio­nen anders platzieren

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BERLIN/RAVENSBURG (dpa/sz) Nach dem Vorstoß einer Gruppe von Lungenärzt­en wächst die Kritik an Dieselfahr­verboten in deutschen Städten. Der CDU-Wirtschaft­srat forderte wegen der Debatte um Feinstaubg­renzwerte ein Moratorium. „Wir sollten eine wissenscha­ftliche Neubewertu­ng der Grenzwerte vornehmen“, sagte Generalsek­retär Wolfgang Steiger am Donnerstag in Berlin. „Bis dahin sollten die bereits beschlosse­nen Dieselfahr­verbote ausgesetzt werden.“Ähnlich äußerte sich in Stuttgart CDU-Fraktionsc­hef Wolfgang Reinhart. Der Koalitions­partner hielt dagegen: Die Grenzwerte seien „auf der Grundlage von wissenscha­ftlichen Studien und Empfehlung­en der Weltgesund­heitsorgan­isation“entstanden, sagte Grünen-Landeschef Oliver Hildenbran­d der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Am Mittwoch hatten Lungenspez­ialisten in einer Stellungna­hme Zweifel am gesundheit­lichen Nutzen der aktuellen Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide geäußert. EUKommissi­on und Bundesumwe­ltminister­ium wiesen die Kritik zurück. Dagegen nannte Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer (CSU) den Vorstoß eine „wichtige Initiative“. Sein Sprecher sagte, man werde die GrenzwertD­iskussion in der EU führen. Scheuer betonte, die EU gebe die Möglichkei­t, Messstatio­nen auch dort zu platzieren, wo die Schadstoff­emissionen nicht am höchsten sind.

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