Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Land Rover darf in Isny keinen Parcours bauen
Petitionsausschuss des Stuttgarter Landtags setzt den Planungen für eine Geschicklichkeitsstrecke vorerst ein Ende
STUTTGART - In Isny im Allgäu (Kreis Ravensburg) wird es so schnell keinen Parcours für Geländewagen geben. Auf 30 Hektar sollte in einem Waldstück eine Strecke mit Hindernissen entstehen, auf der Fahrer von Geländewagen ihre Geschicklichkeit testen können. Die Firma Land Rover Experience, eine Tochter des britischen Autobauers Land Rover, verfolgt entsprechende Pläne seit Jahren. Am Donnerstag hat der Petitionsausschuss des Stuttgarter Landtags dem Projekt in jetziger Form ein Ende gesetzt.
Der Isnyer Gemeinderat hatte den Geschicklichkeitsparcours abgesegnet. Der Markenname Land Rover würde dem Image der Stadt dienen – so die verbreitete Meinung unter Politikern, Stadtspitze und Unternehmern vor Ort. Auch der Waldbesitzer, dem der Großteil des Geländes gehört, war mit dem Vorhaben einverstanden.
Kritiker hatten indes eine „Bürgerinitiative Forst Bühlberg“gegründet und sich bereits 2017 mit ihrem Anliegen an den Petitionsausschuss des Landtags gewandt. Die Gründe der Gegner: Die Strecke zerstöre schützenswerte Natur und Umwelt, zudem passten die Schadstoffe der Geländewagen nicht zum Isnyer Markenkern „Luftkurort“.
„Der Petitionsausschuss ist meinem Vorschlag gefolgt“, sagte die Wangener Landtagsabgeordnete Petra Krebs (Grüne) nach der Ausschusssitzung am Donnerstagnachmittag der „Schwäbischen Zeitung“. Das Ausschussmitglied war für die Petition als Berichterstatterin zuständig. Krebs verweist auf eine Vorlage des Wirtschaftsministeriums. Dieses hat die Petition in Abstimmung mit dem Umwelt- und dem Agrarministerium geprüft. Aus planungsrechtlichen Gründen „kann bislang keine Baugenehmigung erteilt werden“, erklärt das Ministerium.
„Da sind ganz viele Bereiche betroffen, die eine Genehmigung derzeit in dieser Form unmöglich machen“, sagt Krebs und verweist unter anderem auf „schwerwiegende Eingriffe in die Landschaft“. Ein endgültiges Aus für den Parcours bedeute das nicht. „Für Isny heißt das, sie können in ein neues Planungsverfahren eintreten.“
Nun muss noch der Landtag das Votum seines Petitionsausschusses bestätigen. Dass das Plenum dem Beschluss folgt, gilt als sicher.