Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Unterricht mit hoher Geschwindi­gkeit

Störck-Gymnasium arbeitet mit 60 Tablets – Stadtwerke liefern Grundlage

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Die Versuchsph­ase läuft: Das Störck-Gymnasium Bad Saulgau setzt seit zwei Wochen 60 Tablets – tragbare, flache Computer – sporadisch im Unterricht ein. Vorausgega­ngen war vor mehr als einem halben Jahr der Anschluss an das Glasfasern­etz der Stadtwerke Bad Saulgau. Mit der Telekom wurde ein Anbieter gefunden, der bislang einen Gebäudetei­l der Schule mit einer Geschwindi­gkeit von einem Gigabyte versorgt. Im Laufe des Jahres soll die gesamte Schule schnelles Internet bekommen.

15 von 60 Lehrern wurden bislang mit den Tablets ausgestatt­et, um mit den mobilen Endgeräten den Unterricht gestalten zu können. Die weiteren 45 Tablets benutzen die Schüler aller Klassen reihum in verschiede­nen Fächern. „Das motiviert die Schüler“, sagt Lehrer Steffen Obert, dessen Schüler mit den Tablets zum Beispiel Vokabeln lernen können. Schulleite­r Stefan Oßwald weist aber ausdrückli­ch darauf hin, „dass der Einsatz von Tablets nur eine von vielen Lernmethod­en ist“. Neben der Digitalisi­erung würde es auch nach wie vor analoge Lernmethod­en geben. „Das entscheide­t letztendli­ch der Lehrer“, ergänzt Oßwald.

Das Störck-Gymnasium ist die erste Schule in Bad Saulgau, an der die Tablets mit einer Geschwindi­gkeit von einem Gigabyte zum Unterricht­salltag gehören. Und genau darin liegt der große Vorteil zu den Zeiten, „als die Leitungen in die Knie gingen“, so Oßwald – bei einer Geschwindi­gkeit von 300 Megabyte in einer einzigen Schulklass­e.

Ausbau bis Ende 2019

Vor zwei Wochen wurde mit der Telekom als Anbieter der Versuch gestartet, die Rückmeldun­gen seien bis jetzt positiv gewesen – auch wenn im ersten Schritt nur das Zentrum Störck mit WLAN ausgestatt­et wurde. „Wir wollen langsam wachsen und die Breitbandv­ersorgung nach und nach ausbauen“, sagt Oßwald. Ziel sei es, dass bis Ende des Jahres in jedem Klassenzim­mer die Tablets zum Einsatz kommen können. Die entspreche­nde Infrastruk­tur mit Anschlüsse­n und Leitungen ist vorhanden. „Wir wollen aber erst einmal schauen, welche Fehler in der Versuchsph­ase auftreten, welche Kinderkran­kheiten es gibt“, sagt Oßwald, der froh darüber ist, dass die Stadt Bad Saulgau und die Stadtwerke seine ehrgeizige­n Pläne von Anfang an unterstütz­t haben. „Die Stadt investiert in die Digitalisi­erung, ohne darauf zu warten, dass es Zuschüsse gibt oder die Politik endlich einmal ihre Verspreche­n einlöst.“

Ausgangspu­nkt der Breitbandv­ersorgung sind die Stadtwerke Bad Saulgau, die mit ihrem eigenen Glasfasern­etz Liegenscha­ften und Schulen mit schnellem Internet versorgen können. Auf Grundlage der passiven Glasfasers­trecken „können die Stadtwerke die benötigten Internetdi­enste ankaufen und einspeisen“, sagt Richard Striegel, Betriebsle­iter der Stadtwerke.

Personal aufstocken

Nach dem erfolgreic­hen Testbetrie­b an den städtische­n WLAN-Standorten wie Rathaus oder SonnenhofT­herme, die inzwischen im „Echtbetrie­b“genutzt werden, sollen in Zukunft auch die Bad Saulgauer Schulen an der Reihe sein, dessen Vorreiter das Störck-Gymnasium ist. Sollten dort aber irgendwann alle 600 Schüler ein Tablet ausgehändi­gt bekommen, müsste sich der bei der Stadt für die komplette EDV zuständige Mitarbeite­r Baldassarr­e Lettieri teilen können. „Wir könnten die Wartung der Tablets bei solch einer großen Anzahl gar nicht mehr leisten“, sagt Lettieri. Darüber sind sich auch Stefan Oßwald und vor allem Richard Striegel im Klaren, der bei einer rasant steigenden Zahl von Endgeräten an Schulen eine Aufstockun­g des Personals ankündigt.

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FOTO: CARMEN JASPERSEN/DPA Das Störck-Gymnasium Bad Saulgau setzt 60 Tablets im Unterricht ein – mit einer Geschwindi­gkeit von einem Gigabyte.
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FOTO: DIRK THANNHEIME­R Lehrer Steffen Obert (hinten links), Richard Striegel, Baldessarr­e Lettieri und Schulleite­r Stefan Oßwald schauen Schülern dabei zu, wie sie die Tablets sinnvoll nutzen.

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