Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Moch muss abreißen lassen, Reisch verpatzt Landung

Langläufer und Skispringe­rin des WSV Isny verpassen vordere Plätze bei Junioren-WM in Lahti

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LAHTI (mp) - Enttäusche­nder Donnerstag für den WSV Isny bei der Nordischen Junioren- und U23-WM in Lahti: Sowohl Langläufer Friedrich Moch als auch Skispringe­rin Agnes Reisch verpassten vordere Plätze deutlich. Moch kam über 30 Kilometer klassisch auf Platz 18 ins Ziel, Reisch erreichte im Einzel den 16. Rang. Für beide stehen am Wochenende noch Teamwettbe­werbe an. Bereits am Freitag tritt die für den SC Oberstdorf startende Isnyerin Celine Mayer im U23-Massenstar­t über die 15 Kilometer klassisch an.

Friedrich Moch ging mit dem Selbstvert­rauen seines fünften Ranges im 10-Kilometer-Rennen vom Dienstag in die Loipe. Mit der Nummer 4 auf dem Trikot stand der 18jährige Isnyer beim Start in der ersten Reihe. Von Beginn an bildete sich eine sehr große Spitzengru­ppe, in der Moch sich immer weit vorne aufhielt. Sechs Fünf-Kilometer-Schleifen waren zu absolviere­n – noch nach fünf von ihnen war Moch in Schlagdist­anz zum Führenden. Dann aber musste er nach und nach abreißen lassen. Als auf den letzten Kilometern richtig Tempo gemacht wurde, war von ihm ganz vorne nichts mehr zu sehen. Es habe ihm auf den letzten Kilometern „ein bisschen den Stecker gezogen“, sagte Moch. Im Ziel als 18. hatte er 37 Sekunden Rückstand auf den Sieger Luca del Fabbro aus Italien, der sich im Sprint gegen drei Konkurrent­en durchsetzt­e. Das Ergebnis sei „noch im Rahmen“, auch wenn er sich mehr erhofft habe.

Der wegen der Kälte dick eingepackt­e Moch besprach sich im Zielraum kurz mit Teamkolleg­e Florian Knopf, der auf Platz acht bester Deutscher war – dann konnte sich der Isnyer eigentlich schon wieder aufs dritte und letzte Rennen konzentrie­ren. In diesem ist seine Medaillenc­hance am größten: die Teamstaffe­l am Samstag.

Schlechte Haltungsno­ten

Auf den Teamwettbe­werb am Samstag und womöglich den Mixed-Wettbewerb am Sonntag muss auch Mochs Vereinskam­eradin Agnes Reisch hoffen. Die 19-jährige Skispringe­rin, die in dieser Saison noch auf ihren ersten Weltcup-Einsatz wartet, flog im Einzelwett­bewerb von der 100-Meter-Schanze ziemlich hinterher. „Was war das denn für eine Landung?“, rief sie kurz nach ihrem ersten Sprung. Die Frage war berechtigt. Denn den Aufsprung nach 87 Meter verpatzte Reisch ziemlich, der rechte Ski entglitt ihr – das gab schlechte Haltungsno­ten. Nach dem ersten Durchgang war die junge Allgäuerin, die aus Missen stammt und für den WSV Isny startet, auf Platz 13. Der Abstand zu den vorderen Rängen war schon ordentlich. Im zweiten Durchgang wurde dieser Abstand nicht kleiner. 87,5 Meter sprang Reisch dieses Mal – wieder waren wegen der Landung die Haltungsno­ten nicht gut. So blieb am Ende nur der 16. Platz.

„Es wäre mehr drin gewesen. Im Training war ich zufrieden mit meinen Leistungen“, ärgerte sich Reisch, die auch mit der langsamen Anlaufspur haderte, vor allem über ihre beiden Landungen im Wettkampf. Schwacher Trost: Sie war in Lahti immerhin beste Deutsche, zwei Plätze vor Josephin Laue. Ganz vorne landete die Russin Anna Shpyneva, ganz knapp vor ihrer Teamkolleg­in Lidiia Iakovleva, die in dieser Saison bereits einen Weltcup gewonnen hat.

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FOTO: ANETTE MOCH Friedrich Moch

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