Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Berlin rüstet auf, VfB siegt
Sergej Grankin, ein Volleyball-Weltstar in der Bundesliga
BERLIN (fil) - Sergej Grankin dürfte das 120. Aufeinandertreffen der zwei erfolgreichsten deutschen Volleyballmannschaften so schnell nicht vergessen. Weniger, weil der 74. Sieg des VfB Friedrichshafen gegen Meister Berlin Volleys am Mittwochabend sogar noch ein wenig klarer ausfiel, als es das schon sehr deutliche Ergebnis von 3:0 (25:23, 25:17, 25:21) vermuten lässt.
Für Sergej Grankin, im internationalen Volleyball seit Jahren ein absoluter Star, war diese Niederlage gleichzeitig die erste Partie für seinen neuen Club. Wenige Stunden vor dem Schlagerspiel hatten die Volleys die Verpflichtung des 34 Jahre alten Zuspielers bekanntgegeben. Abends stand er mit seinen neuen Mitspielern gleich auf dem Parkett, konnte aber auch nichts gegen das präzise und überzeugende Spiel der Volleyballer vom Bodensee ausrichten. Für Berlin war es die vierte Niederlage im zwölften Bundesligaspiel. Der VfB ist nun punktgleich mit dem Tabellenführer Alpenvolleys Haching Zweiter.
Dass einer wie Sergej Grankin, 2012 Olympiasieger mit Russland, mehrmals zum besten europäischen Zuspieler gekürt und amtierender Kapitän der Nationalmannschaft, nun in der Volleyball-Bundesliga spielt, ist in etwa so, als ob Barcelona-Star Lionel Messi plötzlich beim FC Basel kicken würde. Grankin war auf dem Markt, nachdem er im Streit den Vertrag mit seinem langjährigen Club Dynamo Moskau aufgelöst hatte. Für ihn, laut VfB-Coach Vital Heynen „einer der besten fünf Zuspieler der Welt“, ist Berlin die erste Station im Ausland.