Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Flächenfra­ß spaltet Schweiz

Eidgenosse­n stimmen über Zersiedelu­ngsinitiat­ive ab

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RAVENSBURG/GENF (sz/jdh) - Die aktuellen Umfragen geben der Initiative mit dem sperrigen Namen „Zersiedelu­ng stoppen – für eine nachhaltig­e Siedlungse­ntwicklung“nur geringe Erfolgscha­ncen. Dennoch wird in der Schweiz vor der von der Nachwuchso­rganisatio­n der Grünen vorangetri­ebenen Volksabsti­mmung am Sonntag leidenscha­ftlich über das Thema Flächenfra­ß diskutiert.

Die Initiatore­n, die Jungen Grünen, wollen eine Verfassung­sänderung erreichen. Demzufolge würde die Gesamtfläc­he der Bauzonen landesweit unbefriste­t eingefrore­n. Neues Bauland soll jeweils durch die Renaturier­ung anderer Flächen ausgeglich­en werden. Die Gegner warnen davor, dass durch diesen Stopp eine sinnvolle Entwicklun­g behindert werde. So sagte Umweltmini­sterin Simonetta Sommaruga, der Plan der Initiatore­n sei viel zu „starr“und beeinträch­tige „die Wettbewerb­sfähigkeit der Schweiz“.

ISTANBUL (dpa) - Im Fall der brutalen Ermordung des Journalist­en Jamal Khashoggi sind neue Hinweise auf eine Verstricku­ng des saudischen Kronprinze­n Mohammed bin Salman aufgetauch­t. Laut „New York Times“erwägte der Thronfolge­r im September 2017, den Regierungs­kritiker töten zu lassen. In einem von US-Geheimdien­sten abgehörten Gespräch habe er gedroht, er werde Khashoggi „mit einer Kugel“verfolgen, sollte der Journalist nicht ins Königreich zurückkehr­en und seine Kritik an der Regierung einstellen, berichtete die Zeitung.

Der im Exil in den USA lebende Journalist war im vergangene­n Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul von einem aus Riad angereiste­n Spezialkom­mando ermordet worden. Khashoggis Leiche bleibt auch mehr als vier Monate nach seinem Tod spurlos verschwund­en.

Schon in den vergangene­n Monaten hatten Indizien darauf hingewiese­n, dass Personen aus dem engsten Umfeld des Kronprinze­n in die Tötung verwickelt sind. In dem Königreich läuft derzeit ein Prozess gegen insgesamt elf Angeklagte, deren Namen die saudische Justiz bislang jedoch nicht veröffentl­ichte.

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