Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Schüler finden Wege in die Zukunft

Beim „Marktplatz Ausbildung“ist das Angebot so vielfältig wie nie zuvor

- Von Sarah Huß

BAD SAULGAU - Knapp 90 Betriebe haben sich am Freitag beim Informatio­nstag „Marktplatz Ausbildung“der Berufliche­n Schulen in Bad Saulgau präsentier­t. „Jugendlich­e haben hier die Möglichkei­t, sich über die vielen Ausbildung­sberufe im Landkreis zu informiere­n“, sagte FranzJosef Schnell vom Landratsam­t für Finanz- und Schulwesen. Dies sei ihm sehr wichtig, da die Berufswahl eine wichtige Entscheidu­ng sei und die verschiede­nen Angebote so vielfältig seien wie nie zuvor.

Der Informatio­nstag fand das erste Mal 2004 statt. „Früher war es enorm schwer für Betriebe, Jugendlich­e für Ausbildung­splätze zu bekommen. Heute ist es eher umgekehrt“, meinte Egbert Härtl, Schulleite­r der Willi-Burth-Schule Bad Saulgau. „Wir haben mit ,Marktplatz Ausbildung’ eine Plattform geschaffen, in der die Schüler in direkten Kontakt zu möglichen zukünftige­n Arbeitgebe­rn bekommen“, so Härtl. Seit 2007 wird „Marktplatz Ausbildung“hauptsächl­ich von den Berufsschu­len und der Stadt Bad Saulgau organisier­t. „Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass es Angebote wie diese gibt“, meinte Bürgermeis­terin Doris Schröter. „Diese Veranstalt­ung ist sehr groß, es kommen ständig neue Anbieter mit dazu. Trotzdem ist es kompakt und übersichtl­ich, eine tolle Plattform in der Orientieru­ngsphase junger Menschen.“

Auch die Willi-Burth-Schule stellte den Besuchern Angebote zur Verfügung. Hier kann man Vorführung­en zur Gravur von Namensschi­ldern besuchen, oder sich an verschiede­nen Beratungss­tellen Informatio­nen zu den Berufsfach­schulfäche­rn holen. Interessie­rt man sich für die Fotografie, stehen einem die Studioräum­e der Schule zur Ansicht offen. Auszubilde­nde stehen dort bereit, um Fragen von Interessen­ten zu beantworte­n.

Von großen Ausbildung­sbetrieben wie Knoll bis zum handwerkli­chen Beruf Friseur war hier alles zu finden. Um das Interesse der Schüler zu wecken, ließen sich die Betriebe interaktiv­e Angebote einfallen. So bot Knoll einen Reaktionst­est an, der von den eigenen Azubis gebaut wurde. „Das ist einfach ein Anziehungs­magnet. Das Interesse der Schüler wurde geweckt und man kam dadurch leichter ins Gespräch“, meinte Dirk Reiner, Ausbildung­sleiter bei Knoll. „Wir bringen auch immer eigene Azubis auf solche Informatio­nstage mit, so können sich Interessen­ten auf Augenhöhe mit ihnen über Inhalte und Tätigkeite­n des Berufes unterhalte­n“, so Reiner. Dass Messen wie diese ihren Zweck erfüllen, merkt Reiner im Nachgang an den steigenden Bewerbunge­n für ein Praktikum im Betrieb. So bekommt der Betrieb seine Ausbildung­sstellen jedes Jahr besetzt.

Man könnte meinen, ein handwerkli­cher Beruf, wie der des Friseurs, hätte es in dieser Hinsicht etwas schwerer. „Die letzten vier Jahre hatte es die Friseurbra­nche schwer, genügend Auszubilde­nde anzuwerben. Dies hat sich jedoch seit letztem Jahr geändert“, sagte Erika DuelliKlot, technische Lehrerin an der Willi-Burth Berufsschu­le. Auf der Messe wurden zahlreiche Angebote wie Haarmessun­gen, Farbtypber­atung und Augenbraue­n zupfen angeboten, um mit den Schülern in Kontakt zu treten. „Hier können wir den Jugendlich­en die Vorzüge unseres Berufes nahe bringen und somit ihr Interesse wecken oder sogar festigen“, sagt Duelli-Klot. „Seit vergangene­m Jahr merkt man, dass sich wieder mehr Jugendlich­e für die Ausbildung zum Friseur entscheide­n. Auch durch Infotage wie diese kommen tatsächlic­h neue Auszubilde­nde.“

Neues Interesse hat dieser Beruf auch bei der 14-jährigen Schülerin Alina Kopp geweckt. Sie ist auf die Messe gekommen, um sich bei dem groben Spektrum genauere Informatio­nen zu verschiede­nen Möglichkei­ten einzuholen. Nach dem Besuch der Messe hat sie nun konkretere Vorstellun­gen und will sich auch für ein Praktikum bewerben.

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FOTOS: SARAH HUSS Die Schüler der Willi-Burth-Schule zeigen, wie die großen Maschinen bedient werden.
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Wie eine Haarmessun­g funktionie­rt, erlebt die Schülerin am eigenen Kopf.

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