Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Von Emigration und Heimat

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BAD SAULGAU (sz) - Der Autor Michael Göring liest am Donnerstag, 14. Februar, um 20 Uhr im Hotel Kleber Post in Bad Saulgau aus seinem neuen Roman „Hotel Dellbrück“. In „Hotel Dellbrück“geht es um Emigration, um Identität und Heimat, auch und vor allem um geistige Heimat.

Die Romanhandl­ung beginnt im Dezember 1938, als der 15-jährige Jude Sigmund Rosenbaum nach der Pogromnach­t aus Deutschlan­d fliehen muss. Er gelangt mit den britischen Kindertran­sporten nach England, wo er den Holocaust überlebt. Was geht in einem 15-Jährigen vor, wenn er aus dem Nest geworfen wird, wenn er eine neue Heimat finden, neue Bindungen eingehen muss? Gerade jetzt wird viel darüber gesprochen, wie die Erinnerung, wie die Kenntnisse über den Holocaust der jüngeren Generation vermittelt werden können. „Hotel Dellbrück“, Michael Görings vierter Roman, erreicht die Leser durch die Emotionali­tät der Erzählung. Er erreicht sie auch dadurch, dass Sigmunds Sohn Frido, der 1955 auf die Welt kommt, ein typischer Suchender dieser Generation ist, der nach dem Abitur nach Indien geht und später nach Australien emigriert. Michael Göring erreicht seine Leser mit den brennenden Fragen nach Bindung, Heimat, Identität am Ende noch einmal dadurch, dass Frido 2018 im Hotel Dellbrück auf den 19-jährigen Djad trifft. Flucht, Emigration, Neuanfang bestimmen auch heute bei so vielen die aktuelle Lebenssitu­ation.

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