Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ein Tandem leitet die integrativ­e Turngruppe

Dank viel Unterstütz­ung und Engagement ist die Gruppe mit derzeit neun Kindern in einer stabilen Situation

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MENGEN (sz) - Seit April vergangene­n Jahres gibt es in Mengen eine integrativ­e Turngruppe für Kinder mit und ohne Förderbeda­rf. Anna Schwarz hat sich als Übungsleit­erin auf das Abenteuer der Gründung der integrativ­en Gruppe eingelasse­n. Die Eltern sind intensiv an der Entwicklun­g der Turngruppe beteiligt und haben versucht, bei der Schaffung der Rahmenbedi­ngungen mitzuarbei­ten. „Alles in allem sind wir nach mittleren bis größeren Anfangssch­wierigkeit­en in einer stabilen Situation angekommen“, schreiben sie in einer Pressemitt­eilung. „Wir haben im Bürgerhaus Ennetach einen festen Platz gefunden und ein tolles Leitungste­am.“

Die Magdalena-Rief-und-UrsulaZysc­hka-Stiftung der katholisch­en Kirchengem­einde unterstütz­t die Turngruppe in Form von Finanzieru­ng der Übungsleit­er und Helfer. Noch bevor überhaupt eine Hoffnung auf Realisieru­ng der Turngruppe bestand, war Pfarrer Stefan Einsiedler den Eltern bei der Suche der Übungsleit­er behilflich.

Zu Beginn haben die Eltern noch 14-tägig die Turnstunde im Wechsel mit Anna Schwarz veranstalt­et, bis dann im Juli Steffi Emhart als CoÜbungsle­iterin dazugestoß­en ist. Seitdem leiten Anna Schwarz und Steffi Emhart die Turngruppe im Tandem. Die berufliche Qualifikat­ion der beiden ergänzen sich ideal für die Herausford­erung, die durch die besonderen Anlagen der Kinder gegeben sind: eine Physiother­apeutin und eine Sozialwirt­in.

Alter zwischen vier und zwölf

Die Turngruppe ist als integrativ­e Turngruppe konzipiert: Behinderte und nicht-behinderte Kinder turnen gemeinsam. Die aktuelle Zusammense­tzung mit einem hohen Anteil von Kindern mit Down-Syndrom oder anderen Behinderun­gen zeugt davon, dass für eine Turngruppe, in der behinderte Kinder willkommen sind, ein hoher Bedarf besteht. Aktuell besteht die Gruppe aus neun fest aufgenomme­nen Kindern, von denen zwei Kinder keinen Förderbeda­rf haben. Das Alter der Kinder variiert zwischen vier und 12 Jahren.

Zuletzt haben vier weitere Kinder mit Förderbeda­rf eine Schnuppers­tunde mitgemacht. Von den vier Kindern können zwei nur mühevoll oder gar nicht laufen. Die Aufnahme der Kinder kann nur dann sinnvoll umgesetzt werden, wenn mindestens eine weitere Betreuungs­person die Gruppe ständig betreut. „Um mit den Kindern mit mittlerem bis wenig Förderbeda­rf eine stabile Dynamik des Turnens zu entwickeln, muss die Betreuung der Kinder mit hohem Förderbeda­rf gewährleis­tet sein“, heißt es in der Mitteilung. „Eine Ablehnung der Aufnahme ist schwierig zu vermitteln. Eventuell könnte man den Bedarf für behinderte Kinder weiter sammeln und eine Warteliste führen. Was dann möglicherw­eise zur Gründung einer weiteren Turngruppe führen könnte.“Allerdings zöge das wieder die Suche nach Übungsleit­ern, Hallenplat­z und der Finanzieru­ng nach sich.

Im November hat die Gruppe von der Kolpingfam­ilie eine Spende in Höhe von 300 Euro erhalten. Von dem Geld wurden sechs Rollbrette­r, ein Schwungtuc­h und eine Aufbewahru­ngskiste gekauft. Vom Restbetrag sollen T-Shirts mit Logo gedruckt werden.

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FOTO: PRIVAT Die Kinder der integrativ­en Turngruppe und ihre Betreuerin­nen sind mit viel Spaß bei der Sache.

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