Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Mit aller Kraft in die DEL
Löwen Frankfurt wollen so schnell wie möglich aufsteigen – Topduell in Ravensburg
FRANKFURT - Aus ihren Plänen machen die Löwen Frankfurt längst kein Geheimnis mehr: Sie wollen so schnell wie möglich in die DEL aufsteigen. Da das sportlich erst ab der Saison 2020/21 geht, bereiten sie sich bis dahin wenigstens akribisch darauf vor. Die Rahmenbedingungen werden optimiert, der Kader perspektivisch ausgerichtet. Und nebenbei darf es gerne noch das eine oder andere Mal der Meistertitel in der DEL2 sein. Aktuell stehen die Löwen auf Tabellenplatz eins. „Wir sind im Moment schon ziemlich zufrieden“, sagt Frankfurts Sportdirektor Franz-David Fritzmeier.
Auf der Zielgeraden der Hauptrunde haben die Frankfurter noch vermeintlich überwiegend relativ leichte Gegner: die Tölzer Löwen, die Bayreuth Tigers, den Deggendorfer SC, die Eispiraten Crimmitschau. Am kommenden Sonntag aber wartet noch ein absolutes Highlightspiel auf die Frankfurter. Ab 18.30 Uhr sind die Löwen bei den Ravensburg Towerstars zu Gast. Dort wird sich schon mindestens andeuten, wie die Kräfteverhältnisse in den anstehenden Play-offs sein könnten.
Besonders brisant: In Ravensburg werden Fritzmeier und Co. die Wege des langjährigen Frankfurters Rich Chernomaz, der seit vergangener Woche die Towerstars trainiert, kreuzen. „Es ist immer speziell für mich“, sagte Chernomaz zum Aufeinandertreffen mit Frankfurt.
Zwei Titel mit Frankfurt
In seiner Zeit (insgesamt zwölf Jahre) bei den Hessen wurde Chernomaz als Trainer Meister 2004 in der DEL, 2017 folgte der Titel in der DEL2 als Sportdirektor. Weil sich der Verein für die Saison 2018/19 neu aufstellen wollte, trennten sich um die Weihnachtszeit die Wege – Nachfolger wurde Fritzmeier. Auf das Chernomaz-Erbe angesprochen, will dieser gar keine großen Vergleiche ziehen. „Es gibt einen neuen Abschnitt“, sagt Fritzmeier über sein Wirken seit Ende 2017. Sehr wohl aber hat er etwas verändert in Frankfurt. Bis er kam, habe es zum Beispiel keinen ordentlichen Fitnessraum gegeben – das hat er zügig geändert. Ansonsten ist der 38-jähriger Fritzmeier, der zuvor Cheftrainer bei den Krefeld Pinguinen war – bei Amtsantritt 2015 der jüngste der DEL-Geschichte –, vor allem damit beschäftigt, die Mannschaft fit für die DEL zu machen.
Heißt: Neben einigen etablierten Kräften verstärkt junge Spieler heranführen, dass sie 2020/21 bereit sind. Dann wird es erstmals um den sportlichen Aufstieg in die höchste Liga gehen. Frankfurt will mit aller Kraft rauf. Und dann oben bleiben, fügt Fritzmeier hinzu, sich etablieren. Um schon jetzt bereit zu sein, hat Frankfurt außerdem als einziger Zweitligaclub die DEL-Lizenz beantragt.
4:7, 2:1, 8:1 - Duelle Bislang
Und bis dahin? Wollen die Löwen in der DEL2 eine gewichtige Rolle spielen. Im vergangenen Jahr schieden sie im Halbfinale aus, zuvor holten sie mit Chernomaz den Titel. Auch in dieser Saison wollen sie wieder ganz weit kommen. Als stärkste Konkurrenten habe er vor der Saison Ravensburg und die Kassel Huskies empfunden, sagt Fritzmeier. Inzwischen ist er sich nicht mehr sicher, wer bis zum Ende der Play-offs dabei sein wird. „Die Liga ist stark, da kann jeder jeden schlagen“, sagt er.
Das zeigten auch die bisherigen drei Spiele gegen die Towerstars in dieser Saison. Erst gewann Ravensburg 7:4 in Frankfurt, dann revanchierten sich die Löwen mit einem 2:1-Sieg in letzter Sekunde in Oberschwaben, um dann das dritte Duell mit 8:1 vor heimischem Publikum zu gewinnen und den Towerstars die Tabellenführung abzunehmen.