Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Wilderer töten weniger Nashörner
Politiker wollen die bedrohten Tiere besser schützen
Einerseits ist es eine richtig gute Nachricht: Wilderer haben im vergangenen Jahr viel weniger Nashörner in Südafrika getötet als 2017. Andererseits ist es aber auch eine richtig schlechte Nachricht: Denn immer noch waren es 769 Tiere, die den Wilderern zum Opfer fielen. Deshalb wollen die Politiker in Südafrika auch zukünftig streng gegen die kriminellen Nashornjäger vorgehen, um die bedrohten Dickhäuter vor dem Aussterben zu bewahren. 2018 nahm die Polizei 365 Wilderer und 36 Händler fest, die die Hörner der Tiere verkaufen wollten. In keinem Land der Welt leben so viele Nashörner wie in Südafrika.
Der Kampf gegen Wilderer und Händler ist aber nur das eine. Genauso wichtig ist es, gegen die Käufer vorzugehen, die vor allem in China und Vietnam wohnen, sagt Katharina Trump, Expertin für Wildtierkriminalität bei der Tierschutzorganisation WWF Deutschland. Nur dann könne das Überleben der Nashörner „langfristig gesichert werden“.
Der Handel mit Horn von Nashörnern ist weltweit seit rund 40 Jahren verboten. Dennoch zahlen Kunden bis zu 30 000 Euro pro Kilogramm. In China und Vietnam glauben viele Menschen nämlich, dass die Hörner gegen Krankheiten helfen. Dabei bestehen sie aus Keratin, dem gleichen Material wie unsere Fingernägel.
In Afrika gibt es noch etwa 25 000 Nashörner, rund 20 000 davon leben in Südafrika. Die meisten von ihnen sind Breitmaulnashörner. Von den Spitzmaulnashörnern gibt es nur noch rund 5000 Tiere. Besonders sie sind vom Aussterben bedroht.