Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Di Grassi/Michelberger: Erster Saisonsieg
Motorsport: Formel E, 4. Saisonlauf in Mexiko City
BAD SAULGAU/MEXIKO-CITY (sz/ mac) - Freude bei Markus Michelberger. Der aus Bad Saulgau stammende Renningenieur des Teams Audi Abt Schaeffler hat mit Lucas di Grassi (6.v.l.) den Sieg beim E-Prix in der mexikanischen Hauptstadt Mexiko City auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez gefeiert. Der brasilianische Ex-Formel-1-Pilot und FormelE-Weltmeister von 2017 überholte den Worndorfer Pascal Wehrlein mit einem atemberaubenden Manöver quasi auf der Ziellinie und fuhr damit zu seinem ersten Saisonerfolg.
Der Bad Saulgauer Markus Michelberger ist in der zweiten Saison als Renningeniueur zuständig für den Brasilianer, mit neun Karrieresiegen seit 2013 mittlerweile erfolgreichster E-Prix-Pilot der noch jungen Serie. In Mexiko City war die Grassi in der Nacht von Samstag auf Sonntag von Position zwei hinter Polesetter Wehrlein gestartet, hatte diesen und den hinter ihm gestarteten Briten Oliver Rowland ziehen lassen müssen. Nach einer längeren Unterbrechung nach einem Unfall Nelson Piquets jr, wurde das Rennen mit 43 Minuten Restzeit fortgesetzt. Rennen der Formel E dauern 45 Minuten plus eine Runde. Di Grassi lag fast während des gesamten Rennens an Position drei.
Verrückte letzte Runde
In der Schlussphase des Rennens überholte di Grassi zuächst Rowland, und am Ende auch noch Wehrlein. Beide mussten in den letzten Runden sehr stark mit der noch zu Verfügung stehenden Energie haushalten. Wehrlein erhielt nach der Zieldurchfahrt zudem eine fünfsekündige Zeitstrafe und wurde am Ende auf Platz sechs strafversetzt, da er bei der ersten Attacke di Grassis eine halbe Runde zuvor durch eine Schikane abgekürzt hatte. Mit dem Erfolg schiebt sich di Grassi, Vize-Weltmeister des vergangenen Jahres und Konstrukteurs-Weltmeister mit dem Audi-Team, auf vierten Gesamtrang nach vorne. „Das war wahrscheinlich das beste Rennen meiner Formel-E-Karriere“, sagte di Grassi nach dem Rennen. „Am Anfang ging es darum, cool zu bleiben und Energie zu sparen. Am Ende darum, die Überholmanöver richtig zu setzen, denn das Überholen ist in Mexiko-Stadt extrem schwierig. Oliver Rowland habe ich mir geschnappt, als er sich den Attack Mode abgeholt hat. Pascal Wehrlein hat sich danach überaus aggressiv verteidigt. Trotzdem ist es mir gelungen, ihn in einer verrückten letzten Runde noch zu überholen und mir so den Sieg zu sichern. Mein Adrenalinspiegel war extrem hoch und ich konnte es kaum fassen, dass es noch geklappt hat.“
Das Podium komplettierten der Zweite Felix António da Costa aus Portugal und der Dritte Edoardo Mortara aus der Schweiz. Der ebenfalls für das Ingolstädter Werksteam fahrende Daniel Abt belegte Rang zehn.
Die weiteren Renntermine 2019:
10. März Hong Kong; 23. März Sanya/China; 13. April Rom; 27. April Paris; 11. Mai Monte Carlo;
25. Mai Berlin; 22. Juni Bern; 13./
14. Juli New York City (2 Läufe).