Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Räte einigen sich auf Außengestaltung
Eine Treppe für Hochzeitsfotos wird es am Rathaus nicht geben.
- Die Extrarunde in den Beratungen zur Außengestaltung des neuen Rathauses der Gemeinde Hohentengen in der Steige hat sich gelohnt. Am Mittwochabend haben die Gemeinderäte sich für eine Ausführungsvariante mit einem Investitionstvolumen von 172 000 Euro entschieden. Damit konnte der Vorschlag vom Dezember immerhin um 68 000 Euro reduziert werden und wird nach einem weiteren Ortstermin nun auch von der Mehrheit der Räte mitgetragen.
Bei diesem Termin hatte sich das Gremium gemeinsam mit Bürgermeister Peter Rainer und Architekt Manuel Müller das Gelände noch einmal genau unter die Lupe genommen.
Dabei waren sie sich einig geworden, dass der Vorplatz vor dem Haupteingang des Rathauses auf jeden Fall die an die Steige angepasste Natursteinoptik bekommen sollte. Bei den übrigen Bereichen hatte der Architekt nun verschiedene Varianten im Gepäck, bei denen in den übrigen Bereichen entweder Betonpflaster oder das alte Bestandspflaster verbaut werden sollte. Mit 113 000 Euro die günstigste Variante bedeutet, dass die alten Pflastersteine im hinteren Bereich sowie bei den Carports wieder verwendet werden sollen. Am Nebeneingang in Richtung St.-MichaelStraße soll Betonpflaster genommen werden. Die Räte zogen diese Ausführungen den bis zu 25 000 Euro teureren Varianten vor.
Auch, wenn ihnen die Idee gut gefallen hätte, zur Steige hin eine Treppe aus Natursteinen anzulegen, entschieden sich die Räte letztendlich aus Kostengründen dagegen. Sie hätten nämlich rund 10 000 Euro mehr gekostet, als die nun angestrebte Gestaltung der Pflanzbeete. Das Argument von Karl Heinz Fischer (Freie Wähler), dass sich die Stufen wirklich ausgezeichnet für Familienfotos nach Trauungen im Rathaus anböten, war da leider nicht stark genug.
Beim Ortstermin waren sich die Räte auch einig geworden, dass das Geländer oberhalb der Carports dringend erneuert werden muss. „Da hat sich ja niemand getraut, sich anzulehnen“, sagte Peter Löffler (CDU). Die Kosten von 19 250 Euro seien unumgänglich. Weil den meisten Räten dann auch der optisch einheitliche Eindruck von der Steige aus wichtig war, beschlossen sie, auch das Geländer entlang der Steige zu erneuern. Das war auch Bürgermeister Peter Rainer recht. „Die Idioten werden heutzutage immer mehr“, sagte er im Hinblick auf Schäden, die Autos am Geländer angerichtet hatten. Eine Instandsetzung würde unter Umständen nur wenige Jahre halten. Die Erneuerung kostet 17 300 Euro.
Die Stützmauer aus Betonplatten soll nun nach Gemeinderatsbeschluss auf Geländerhöhe zurückgeschnitten und neu gestrichen werden. „Das ist unser Schandfleck in der Steige“, sagte Karl-Josef Reck (CDU). „Wenn wir schon nicht ganz auf sie verzichten wollen, dann wenigstens absägen.“So wird es nun kommen. Kostenpunkt: 11 500 Euro.
Die Räte erhoffen sich nun ein einheitliches Bild und freuen sich schon, künftig einen Narrenbaum vor dem Rathaus zu sehen. Der Platz wurde bereits ausgewählt.
„Die Idioten werden heutzutage immer mehr“, sagt Bürgermeister Peter Rainer und plädiert für ein robustes Geländer.