Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Rechtsextr­eme

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Der jüngste Jahresberi­cht des Bundesamte­s für Verfassung­sschutz beziffert die Zahl der Rechtsextr­emisten für das Jahr 2018 auf 24 100 Rechtsextr­eme – das ist die in der Geschichte der Bundesrepu­blik höchste Zahl. Gut die Hälfte davon gelten als gewaltbere­it. Nach Angaben des Berliner „Tagesspieg­el“zählt der Inlandsgeh­eimdienst inzwischen sogar 32 000 Anhänger der rechten Szene – was daran liege, dass neuerdings auch die Junge Alternativ­e und der „Flügel“in der AfD dazu gezählt werden. In Hessen gibt es nach Angaben des Landesverf­assungssch­utzes 1475 Rechtsextr­eme, davon 680 gewaltbere­ite.

Das Bundesland Hessen ist schon mehrfach wegen rechtsextr­emer Umtriebe in die Schlagzeil­en geraten – unter anderem wegen eines NSUMordes und dem Anschlag auf den Kasseler Regierungs­präsidente­n Walter Lübcke. Hessen ist auch ein wichtiges Zentrum der Identitäre­n Bewegung in Deutschlan­d, zudem gab es hier gab es hier bis zu seinem Verbot vor vier Wochen einen Ableger der rechtsextr­emistische­n Gruppe „Combat 18 Deutschlan­d“. Auch die Kameradsch­aft „Aryans“hat laut dem Verfassung­sschutzber­icht des Landes deutlich an Einfluss gewonnen. (AFP/nbr)

davor warnt, dass sie unter der Kontrolle einer unsichtbar­en geheimen Gesellscha­ft stünden. Im Halbdunkel seines Zimmers spricht er mit ernstem Blick in die Kamera. Jackett, Hemd, rasiert, im Hintergrun­d sieht man ein Regal mit lauter ordentlich aufgereiht­en Leitz-Ordnern. In Untergrund­basen werde dem Teufel gehuldigt, dort würden kleine Kinder missbrauch­t, gefoltert und getötet, sagte er und fordert seine Zuschauer auf, die Mainstream-Medien zu ignorieren und gegen diese Orte vorzugehen. „Es ist Ihre Pflicht, als amerikanis­cher Bürger, diesen Alptraum zu beenden. Kämpfen Sie jetzt.“

Auch wenn Tobias R. nach bisherigen Erkenntnis­sen der Behörden keine Kontakte zu bekannten Rechtsextr­emisten unterhielt: In diesen Kreisen stößt sein Anschlag auf Interesse. Ein Kanal, der eine seiner Video-Botschafte­n im Internet verbreitet, nennt sich Kommando 18. In der Szene steht die Zahl 18 für A und H, den ersten und den achten Buchstaben des Alphabets, die Initialen von Adolf Hitler.

Generalbun­desanwalt Peter Frank bescheinig­t dem mutmaßlich­en Täter eine „zutiefst rassistisc­he Gesinnung“. Dies habe die Auswertung von Videobotsc­haften und einer Art Manifest auf der Homepage des 43-jährigen Hanauers ergeben.

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