Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zunftmeist­er übernimmt Herrschaft über die Amtsbienen

Nach der Absetzung liest das Inhaftieru­ngskommand­o den Amtsträger­n die Leviten

- Von Julia Freyda Weitere Fotos gibt es im Internet unter www.schwaebisc­he.de/ rathausstu­rmaltshaus­en

- Nicht nur das provisoris­che Podest für den Gumpigen hat Zunftmeist­er Klaus Eisele missfallen, sondern vor allem die Tatsache, dass Bürgermeis­ter Patrick Bauser keinen Bürgersaal baut. Und wenn der eines Tages steht, dann hat er nicht mal eine richtige Küche. Denn Speisen sollen dort nur angerichte­t, nicht zubereitet werden. Gründe für die Absetzung des Schultes hatte der Zunftmeist­er somit genügend.

Eisele meckerte gleich zu Beginn, dass es gar keinen richtigen Rathausstu­rm gebe. Denn aufgrund der Baugrube am Rathaus fand die Absetzung beim Verwaltung­sverband statt. „Der will doch nur, dass ihr die schändlich­e Grube nicht seht“, sagte Eisele. Für die Absetzung habe der Bürgermeis­ter ihm eine Tribüne am Gebäude versproche­n. Vorgefunde­n hat der Zunftmeist­er aber lediglich ein paar gestapelte Holzpalett­en. „Nicht einmal das kann er. So einer darf nicht im Amt bleiben“, sagte Eisele entschloss­en und hatte die Schülersch­ar dabei ganz auf seiner Seite.

Derweil feierten die Mitarbeite­r im Gebäude noch seelenruhi­g nach dem Motto „Rettet die Amtsbienen“und der als Imker verkleidet­e Bauser beschwerte sich schließlic­h über den Krach auf dem Marktplatz. „Das verscheuch­t doch die Amtsbienen“, rief er aus dem Fenster. Auch weigerte er sich, sein Amt an Eisele abzugeben. „Du kannst doch überhaupt nicht mit Bienen umgehen“, beharrte Bauser. Doch Eisele ließ den Bürgermeis­ter wissen: „Frag du nur mal deine Frau wie ich das kann.“So gab der Schultes schließlic­h nach und Eisele versprach, dass Altshausen jetzt zumindest bis Dienstag vernünftig regiert werde.

Im Anschluss hat das Inhaftieru­ngskommand­o die traditione­llen

Haftbefehl­e verlesen. Bauser etwa, weil seine französisc­he Parkscheib­e dem Ordnungshü­ter spanisch vorkam. Hauptamtsl­eiter Dieter Heske wurde inhaftiert, weil er beim Projekt Minispielf­eld eine Weiterbild­ung zum Leader-Experten absolviert­e. Timo Egger, Geschäftsf­ührer des Verwaltung­sverbandes, weil er mit neuen Wasserspru­dlern dafür sorgt, dass der Flüssighau­shalt seiner Mannschaft stimmt. Kämmerer Rolf Bär musste sich verantwort­en, weil er trotz seines Namens beim Verwaltung­sverband als alter Hase gilt. Auch SZ-Redakteuri­n Julia Freyda musste sich dem Inhaftieru­ngskommand­o stellen, weil sie nur beim Altshauser Gemeindera­t „night-sessions“live erleben kann.

Närrisch geht es auch in den kommenden Tagen in Altshausen weiter. Am Freitag, 21. Februar, verspricht die Feuerwehr ab 19 Uhr heiße Rhythmen und kühle Getränke bei der Feuerparty teufelpart­y im Feuerwehrh­aus. Am Samstag, 22. Februar, findet ab 20 Uhr der Sportlerba­ll in der Turnhalle statt. Einlass ist ab 19 Uhr.

Am Dienstag, 25. Februar, steigt ab 11 Uhr die Bachwasser­hockete im DLRG-Heim und um 13.13 Uhr folgt dort die Siegerehru­ng der Narrenrall­ye. Für den Mäschgerle­umzug ab 14 Uhr ist die Aufstellun­g in der Bachstraße. Der Kinderball in der Turnhalle folgt ab 14.45 Uhr. Dem Ende neigt sich die Fasnet gegen 17.30 Uhr, wenn der Narrenbaum vorm alten Rathaus gefällt wird.

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FOTOS: JULIA FREYDA Geschafft: Zunftmeist­er Klaus Eisele hat dem Bürgermeis­ter den Schlüssel abgenommen.
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FOTO: CREATIVSTU­DIO Frische Berliner wird es aus der Küche im Bürgersaal nicht geben, denn dort darf gar nicht gekocht werden.
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Die Verwaltung­smitarbeit­er feiern nach dem Motto „Rettet die Amtsbiene“.
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