Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Zunftmeister übernimmt Herrschaft über die Amtsbienen
Nach der Absetzung liest das Inhaftierungskommando den Amtsträgern die Leviten
- Nicht nur das provisorische Podest für den Gumpigen hat Zunftmeister Klaus Eisele missfallen, sondern vor allem die Tatsache, dass Bürgermeister Patrick Bauser keinen Bürgersaal baut. Und wenn der eines Tages steht, dann hat er nicht mal eine richtige Küche. Denn Speisen sollen dort nur angerichtet, nicht zubereitet werden. Gründe für die Absetzung des Schultes hatte der Zunftmeister somit genügend.
Eisele meckerte gleich zu Beginn, dass es gar keinen richtigen Rathaussturm gebe. Denn aufgrund der Baugrube am Rathaus fand die Absetzung beim Verwaltungsverband statt. „Der will doch nur, dass ihr die schändliche Grube nicht seht“, sagte Eisele. Für die Absetzung habe der Bürgermeister ihm eine Tribüne am Gebäude versprochen. Vorgefunden hat der Zunftmeister aber lediglich ein paar gestapelte Holzpaletten. „Nicht einmal das kann er. So einer darf nicht im Amt bleiben“, sagte Eisele entschlossen und hatte die Schülerschar dabei ganz auf seiner Seite.
Derweil feierten die Mitarbeiter im Gebäude noch seelenruhig nach dem Motto „Rettet die Amtsbienen“und der als Imker verkleidete Bauser beschwerte sich schließlich über den Krach auf dem Marktplatz. „Das verscheucht doch die Amtsbienen“, rief er aus dem Fenster. Auch weigerte er sich, sein Amt an Eisele abzugeben. „Du kannst doch überhaupt nicht mit Bienen umgehen“, beharrte Bauser. Doch Eisele ließ den Bürgermeister wissen: „Frag du nur mal deine Frau wie ich das kann.“So gab der Schultes schließlich nach und Eisele versprach, dass Altshausen jetzt zumindest bis Dienstag vernünftig regiert werde.
Im Anschluss hat das Inhaftierungskommando die traditionellen
Haftbefehle verlesen. Bauser etwa, weil seine französische Parkscheibe dem Ordnungshüter spanisch vorkam. Hauptamtsleiter Dieter Heske wurde inhaftiert, weil er beim Projekt Minispielfeld eine Weiterbildung zum Leader-Experten absolvierte. Timo Egger, Geschäftsführer des Verwaltungsverbandes, weil er mit neuen Wassersprudlern dafür sorgt, dass der Flüssighaushalt seiner Mannschaft stimmt. Kämmerer Rolf Bär musste sich verantworten, weil er trotz seines Namens beim Verwaltungsverband als alter Hase gilt. Auch SZ-Redakteurin Julia Freyda musste sich dem Inhaftierungskommando stellen, weil sie nur beim Altshauser Gemeinderat „night-sessions“live erleben kann.
Närrisch geht es auch in den kommenden Tagen in Altshausen weiter. Am Freitag, 21. Februar, verspricht die Feuerwehr ab 19 Uhr heiße Rhythmen und kühle Getränke bei der Feuerparty teufelparty im Feuerwehrhaus. Am Samstag, 22. Februar, findet ab 20 Uhr der Sportlerball in der Turnhalle statt. Einlass ist ab 19 Uhr.
Am Dienstag, 25. Februar, steigt ab 11 Uhr die Bachwasserhockete im DLRG-Heim und um 13.13 Uhr folgt dort die Siegerehrung der Narrenrallye. Für den Mäschgerleumzug ab 14 Uhr ist die Aufstellung in der Bachstraße. Der Kinderball in der Turnhalle folgt ab 14.45 Uhr. Dem Ende neigt sich die Fasnet gegen 17.30 Uhr, wenn der Narrenbaum vorm alten Rathaus gefällt wird.