Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Das Glas zerspringt und alles wird gut

Eigentümer und Betreiber der Bärenschen­ke feiern Richtfest – Im Obergescho­ss entsteht eine Herberge

- Von Tanja Japs

- Am Donnerstag­nachmittag war es endlich so weit. Jürgen Alber lud zum Richtfest der Meßkircher Bärenschen­ke ein, zu der zahlreiche Gäste gekommen waren. „Ich bin überwältig­t davon, dass so viele Gäste unserer Einladung zum Richtfest gefolgt sind“, begann Alber seine Rede. „Das zeigt, dass die Bärenschen­ke einfach zu Meßkirch dazugehört. Mir persönlich liegt viel daran, dass in dem Bären-Gebäude wieder eine Gaststätte eingericht­et wird und dass es dann wie in der Vergangenh­eit einen Treffpunkt in der Altstadt gibt. Mich verbinden sehr viele Erinnerung­en mit dem Bären und es ist ein Stück Heimat“, sagte er weiter.

Ziemlich genau vor einem Jahr hatte alles begonnen. Alber wird Eigentümer des baufällige­n Gebäudes und startet mit einem Gesamtnutz­ungskonzep­t. Dies gestaltete sich allerdings nicht ohne Probleme: Das Dach des Gebäudes war völlig marode mit einer katastroph­alen Bausubstan­z und die Statik musste neu berechnet werden. Schwierig stellte sich auch die Einrichtun­g einer Baustelle heraus. Von Vorteil war allerdings, dass die Stadt das ehemalige NKD-Gebäude gekauft und nichts gegen den Abriss dieses Gebäudes einzuwende­n hatte. An dieser Stelle stellt sich Alber eine Gartenwirt­schaft vor. Momentan befindet sich auf dem Gelände noch ein Gerüst und ein Kran, der aufgrund der aufwendige­n Sanierung notwendig gewesen ist. Aufgrund der beengten Verhältnis­se in der Innenstadt konnten für den Abbruch des NKD-Gebäudes keine großen Maschinen eingesetzt werden. Deshalb musste der Abbruch zu großen Teilen manuell erfolgen. „An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Nachbarsch­aft, die diese Großbauste­lle akzeptiert und damit gleichfall­s unterstütz­t hat“, fuhr Alber fort, „obwohl allein die Baggerarbe­iten drei Monate dauerten“.

Das nachhaltig­e Konzept begeistert­e auch Bürgermeis­ter Arne Zwick. Im Rahmen der Stadtsanie­rung wird sowohl eine Ordnungsma­ßnahme (Abbruch baulicher Anlagen) als auch eine Modernisie­rungsmaßna­hme

durchgefüh­rt und mit Fördermitt­eln unterstütz­t. Die Durchführu­ng dieser Baumaßnahm­e wird als städtebaul­iche Aufwertung gesehen. Des Weiteren sollen die Räumlichke­iten im ersten Obergescho­ss saniert und zu einer Herberge werden, im zweiten Obergescho­ss sind drei Ferienappa­rtements geplant. „Ich darf heute auch bekanntgeb­en, dass sich mit Aaron und Ilona Berg zwei Pächter gefunden haben, die die Gaststätte betreiben werden. Mit Jana Schnall, die zukünftig den Herbergsbe­trieb leiten wird, wagen somit insgesamt drei mutige und entschloss­ene Menschen den Weg in die Selbststän­digkeit“, freute sich Alber.

Zum Abschluss des offizielle­n Richtfeste­s sprach Martin Neff,

Zimmermann bei der Alber Holzbau GmbH Meßkirch, den Richtspruc­h. Nach einer kurzen Ansprache auf dem Dach des Gebäudes unterhalb des Richtbaums sprach er zum einen einen Dank aus, zum anderen eine Bitte um Gottes Segen für das Haus. Der Redner bekommt traditione­ll etwas zu trinken, um auf das Wohl des Hausbesitz­ers zu trinken.

Am Ende des Richterspr­uchs wirft er das Glas vom Dach. „Das Glas ist zersprunge­n, also wird alles gut“, sagte Neff am Ende seiner Ansprache, „wäre das Glas heil geblieben, wäre das ein schlechtes Omen und eine Schmach für den Werfer“. Im Anschluss wurde im Innenberei­ch weitergefe­iert.

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FOTO: TANJA JAPS Jürgen Alber hält vor dem Gebäude eine Ansprache an die Gäste.

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