Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Zwei Drittel der ZFler in Kurzarbeit
(mh) - Der Zulieferer ZF hat die Kurzarbeit ausgeweitet. Nach Unternehmensangaben vom Mittwoch sind rund zwei Drittel der 50 000 Beschäftigten in Deutschland betroffen.
Der Konzern mit weltweit knapp 150 000 Mitarbeitern gerät aus zwei Richtungen unter Druck. Zum einen drosseln oder stoppen die Auto-Hersteller ihre Produktion, zum anderen fehlt es an Material, Eisenteile beispielsweise aus Italien und Spanien. Jeder Bereich prüfe derzeit für sich, welches Maß an Kurzarbeit nötig und sinnvoll ist, heißt es bei ZF. Dabei dürfte die Faustregel gelten: je produktionsnäher, desto höher die Quote der Kurzarbeit. Werke wie das in Brandenburg, die nur einen Kunden beliefern (in dem Fall Porsche), fahren herunter, wenn der Kunde keine Getriebe mehr abnimmt. Kundendienstmitarbeiter oder Entwickler dagegen arbeiten teilweise noch mit dem vollen Stundensatz.
Am Stammsitz in Friedrichshafen wird das Werk 2 in der Woche nach Ostern komplett dichtgemacht. Im Werk 1 wird teilweise weitergearbeitet, unter Einhaltung spezieller Schutzvorschriften. In der Konzernverwaltung liegt die Kurzarbeit im Schnitt bei 80 Prozent.
Es sieht sehr unterschiedlich aus. Es gibt durchaus Unternehmen, bei denen es noch relativ normal läuft. Zum Beispiel im Handwerk sind einige Betriebe noch im Normalmodus. Andererseits gibt es Unternehmen, die es mit voller Wucht getroffen hat und die innerhalb von wenigen Tagen von hundert auf null runtergefahren sind. Ganz besonders schlimm hat es Restaurants, Hotels und den Einzelhandel getroffen. Die haben große Sorgen und bei denen ist die Lage sehr, sehr ernst.
Wie waren die Unternehmen auf die Krise vorbereitet?