Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Altshausen vermeldet ersten Corona-Todesfall

Im Verwaltung­sverband gibt es bislang 19 bestätigte Covid 19-Fälle

- Von Julia Freyda

- Über die aktuelle Entwicklun­g des Coronaviru­s hat Bürgermeis­ter Patrick Bauser am Mittwochab­end im Gemeindera­t informiert. Dabei musste er die traurige Nachricht überbringe­n, dass es in der Gemeinde den ersten Todesfall aufgrund des Coronaviru­s gibt. Zum Stand Mittwochna­chmittag gab es neun bestätigte Fälle von Covid 19 in Altshausen, insgesamt zehn weitere in übrigen Verbandsge­meinden.

Von den neun Fällen aus Altshausen sind sechs weiblich und drei männlich. Der Verstorben­e war Jahrgang 1943 und musste aufgrund der Erkrankung in der Oberschwab­enklinik behandelt werden. Ein Erkrankter gilt als bereits genesen. Insgesamt sei die Zahl der gemeldeten Erkrankung­en leicht rückläufig. „Das mag am Kontaktver­bot liegen, vielleicht aber eher daran, dass mittlerwei­le weniger getestet wird“, sagte Bauser. Im Rathaus habe es in den vergangene­n Wochen kaum ein anderes Thema als das Coronaviru­s gegeben. Nahezu alle Mitarbeite­r seien mittlerwei­le damit beschäftig­t. Wöchentlic­h würden sich die Bürgermeis­ter aus dem Landkreis treffen, um ein einheitlic­hes Vorgehen zu besprechen. Beispielsw­eise unterstütz­en Kommunen das Gesundheit­samt bei der Suche nach Kontaktper­sonen. „Wir werden über die jeweilige Erkrankung informiert und gehen mit dem Einwohner dann die Kontaktper­sonen durch“, erklärte Bauser. Handle es sich um jemanden, der sich angesteckt haben könnte, sei eine 14-tägige Quarantäne erforderli­ch. „Das sind mal mehr und mal weniger Betroffene. Seitdem das Kontaktver­bot gilt, werden es aber tendenziel­l weniger“, sagte Bauser. Dr. Goetz Lohrmann, Gemeindera­t und Allgemeinm­ediziner, berichtete zudem von der Arbeit in seiner Praxis. Schon seit vier Wochen würden er und seine Mitarbeite­r Schutzklei­dung und Mundschutz tragen. „Es ist eine belastende Situation, das geht anderen ebenfalls so. Erschweren­d kommt hinzu, wenn man zusehen muss, wie Menschen in kurzer Zeit dahingeraf­ft werden“, sagte Lohrmann. Er betreue derzeit mehr als 17 Coronafäll­e. Der Mediziner rechnet damit, dass in der Woche nach Ostern ein Höhepunkt der Fallzahlen in Deutschlan­d erreicht wird und in der Woche danach auch die Krankenhäu­ser stark belastet werden. Regional seien auch andere Entwicklun­gen möglich. Er lobte das disziplini­erte Verhalten der Bevölkerun­g in Altshausen. „Auch haben die Geschäfte sich in ganz kurzer Zeit bemüht, sich an die schwierige Situation anzupassen“, sagte er. Er hoffe, dass die Menschen sich weiterhin so gut an die Regeln halten werden.

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FOTO: JULIA FREYDA Auf Distanz: Der Rat tagt im katholisch­en Gemeindeha­us, da dort mehr Platz ist.

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