Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

„Einige Kinder sind traumatisi­ert“

Schulpsych­ologin Nina Großmann über den richtigen Weg zurück ins Klassenzim­mer

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- Für viele Kinder sei die Zeit der geschlosse­nen Schulen ein traumatisc­hes Erlebnis, das aufgearbei­tet werden muss, sagt Nina Großmann. Im Gespräch mit Kara Ballarin erklärt die Vorsitzend­e des Landesverb­ands Schulpsych­ologie, worauf es beim Schulstart in BadenWürtt­emberg ankommt.

Frau Großmann, in einem Vorgespräc­h haben Sie gesagt, dass die Schulschli­eßungen eine Katastroph­e sind. Warum?

Wenn wir einen solchen Raum an allen Schulen aufmachen würden, kann ich Ihnen garantiere­n, dass er intensiv genutzt würde.

Werden Ihre Empfehlung­en im Kultusmini­sterium vernommen?

Uns ist es ganz wichtig, den Schulen zu signalisie­ren, dass wir da sind. Wir können Lehrer dabei unterstütz­en, wenn Kinder verloren gehen – wenn sie diese digital einfach nicht erreichen. Es macht nämlich keinen Sinn, bei den entspreche­nden Familien vorbeizuge­hen und ihnen Vorwürfe zu machen. Vielmehr sollte man diese fragen, wie man sie unterstütz­en kann. Wir wollen den Schulen sagen, dass sie uns beim Wiedereins­tieg einbeziehe­n können. Gerade etwa bei der Frage: Wie finden wir Kinder, die besonders Hilfe brauchen. Auch Lehrkräfte haben Unterstütz­ungsbedarf. Einen Brief mit diesen Empfehlung­en haben wir Schulpsych­ologen schon vor zweieinhal­b Wochen ans Zentrum für Schulquali­tät und Lehrerbild­ung geschickt, dem wir unterstell­t sind. Seitdem wird uns versproche­n, dass unser Brief an die Schulleite­r im Land verschickt würde. Passiert ist bisher nichts.

Was wünschen Sie sich für den Wiedereins­tieg ins Schulleben?

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FOTO: FRANK RUMPENHORS­T/DPA Wann die Schüler wieder in ihre Klassenräu­me zurückkehr­en, ist bislang noch nicht entschiede­n.

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