Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Zahnärzte: Einschränkungen immer wieder überprüfen
(lsw) - Die Zahnärzte im Südwesten dringen darauf, dass die Einschränkungen für ihren Berufsstand mittelfristig abgeschafft werden. „Die gemeinsam mit dem Sozialministerium beschlossenen Hinweise zur Auslegung der Corona-Verordnung helfen der Zahnärzteschaft in Baden-Württemberg in ihrem Arbeitsalltag, müssen aber immer wieder überprüft werden“, sagte Kammerpräsident Torsten Tomppert am Mittwoch in Stuttgart. Die Beschränkungen für den Berufsstand in Baden-Württemberg seien mit die strengsten unter den Bundesländern.
Das Gesundheitsministerium hatte am Gründonnerstag erlassen, dass nur Notfälle behandelt werden dürfen. Dies sei nicht abgestimmt und für die Kammer überraschend gewesen, sagte Tomppert.
In einer nach dem Protest der Zahnärzte überarbeiteten und von Ministerium und Zahnärztevertretern
abgestimmten Version von Anfang der Woche heißt es, notwendige Behandlungen seien erlaubt. Bei der Kammer häufen sich nun Anfragen, was das konkret bedeutet.
Die Zahnärzte litten unter einem Rückgang des Patientenaufkommens von 50 bis 60 Prozent. Die Kammer vertritt die Interessen von 12 000 Zahnärzten im Südwesten.
Unter die notwendigen Behandlungen fällt aus Sicht des Kammerpräsidenten Tomppert auch Vorsorge. Diese stehe nicht im Widerspruch zur Verordnung des Landes. Sie sei notwendig, um Behandlungsbedarf feststellen und eventuelle Schäden verhindern zu können. Die Zahnsteinentfernung könne auch mit Handinstrumenten statt mit Ultraschall vorgenommen werden. Die Verordnung sieht vor, dass wegen Infektionsschutz bestimmte Geräte nicht benutzt werden sollen, darunter Ultraschallhandstücke und Pulverstrahlgeräte.