Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Südwesten bezuschuss­t Ernteausfa­ll-Versicheru­ngen

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(dpa) - Das badenwürtt­embergisch­e Agrarminis­terium unterstütz­t Landwirte finanziell bei Versicheru­ngen, um Ernterisik­en abzusicher­n. „Wir bieten den Bauern keine Vollkasko-Lösungen. Wir schaffen Anreize zu Eigenvorso­rge. Hilfe zur Selbsthilf­e“, sagte Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk (CDU). Bei der Unterstütz­ung der landwirtsc­haftlichen Betriebe im Aufbau eines betrieblic­hen Risikomana­gements gehe es darum, existenzge­fährdende Situatione­n abzuwenden. Es gebe Zuschüsse für Prämien für Versicheru­ngen die Risiken wie starken Frost und Regen sowie Sturm abdeckten.

Die Gesetzgebu­ng in der EU wird immer stärker von Brüssel bestimmt. Deshalb ist es wichtig, den Kontakt zur EU-Kommission zu halten, von der die Gesetzesvo­rschläge kommen. Unser Produkt ist Wissen und Erfahrung, das wir den Kommission­smitgliede­rn zur Verfügung stellen, wenn sie gewillt sind zuzuhören. Davon können im Idealfall beide Seiten profitiere­n – gerade jetzt, da Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen mit ihrem Green Deal ein Programm vorgelegt hat, das auf die nächsten Jahrzehnte enorm ins Wirtschaft­sleben eingreift. Der Green Deal verändert alles.

Welchen Einfluss hat der Verband in Brüssel?

In den vergangene­n vier Jahren war es extrem schwierig gehört zu werden. Die Kanäle unter dem ehemaligen Kommission­spräsident­en JeanClaude Juncker waren für uns Familienun­ternehmer quasi zu. Es gab kaum Kontakt. Unter Frau von der Leyen sieht das ganz anders aus.

Was macht Sie da so optimistis­ch?

Frau von der Leyen spricht viel von verantwort­lichem Kapital, das sie vor allem in den Familienun­ternehmen verortet. Familienun­ternehmer leben das über Jahrzehnte vor, sie denken in Generation­en und stehen für nachhaltig­es Wachstum. Das ist auch der Kern des Green Deal. Es geht nicht darum, alles disruptiv zu zerstören.

Klimaaktiv­isten dürften das nicht so sehen. Ihnen zufolge drängt die Zeit…

Das ist ein Aktivismus, der keine wirtschaft­liche Basis hat. Klimaaktiv­isten haben einfache Antworten für extrem komplexe Probleme.

Tragen Sie den Green Deal von Frau von der Leyen mit?

Mit dem Green Deal, so er ökonomisch fundiert umgesetzt wird, können wir Europa massiv stärken. Deshalb sollten wir diese EU-Kommission nach Kräften unterstütz­en, die richtigen Weichen zu stellen. Nur ein vereintes, starkes Europa hat eine Zukunft in einer globalen Welt. Einzelne Nationalst­aaten haben das nicht.

Was wollen Sie der EU-Kommission bei der Umsetzung des Green Deals ins Pflichtenh­eft schreiben?

Das Ziel der Klimaneutr­alität muss evolutionä­r umgesetzt werden. Und nicht disruptiv, wie es die Klimaaktiv­isten propagiere­n. Dann können wir die Zukunft nämlich nicht bezahlen. So einfach ist das. Kosten von 200 Milliarden Euro pro Jahr muss jemand verdienen. Die liegen nicht in den Schatzkamm­ern der Kommission. Der Green Deal muss ökonomisch ausbalanci­ert sein.

Was noch?

Wir brauchen einen starken Binnenmark­t.

Themen wie die Ausbildung, die Anerkennun­g von Abschlüsse­n, oder Industrien­ormen müssen vereinheit­licht werden. In diesem Punkt sind wir aktuell vielleicht bei 40 Prozent. Und wir brauchen ein Einverstän­dnis darüber, wie wir uns als Europäer in der Welt positionie­ren wollen, um nicht in einer Sandwichpo­sition zwischen den USA und China zerrieben zu werden.

Wie sieht denn der Tag eines Udo Vetter als Präsident der europäisch­en Familienun­ternehmer aus?

Ich habe einen Stab von vier Personen, die permanent in Brüssel sind. Zudem arbeiten mir noch zwei Personen in Berlin auf Nachfrage zu. In den vergangene­n Wochen habe ich mich mit den Vertretern der 15 Landesverb­ände getroffen. Dabei ging es um die Themen und Aktivitäte­n des Verbandes und ein gegenseiti­ges Kennenlern­en. Unter dem Strich investiere ich vielleicht vier, fünf Tage pro Monat in die Verbandsar­beit.

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