Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Der Garten ist das ideale Betätigung­sfeld

Stefan Kelch rät für die Zeit zu Hause zur Gartenarbe­it, um die Weichen jetzt richtig zu stellen

- Von Chrstina Maria Benz

- Farbenfroh­es gegen den Corona-Blues: Um die Ansteckung mit dem Coronaviru­s einzudämme­n, müssen die Menschen aktuell viel Zeit zu Hause verbringen. Eine gute Gelegenhei­t, um jetzt im hauseigene­n Garten tätig zu werden, meint Stefan Kelch, Inhaber des Bad Saulgauer Garten- und Landschaft­sbauuntern­ehmens „Park und Garten“. Er gibt Tipps und spricht über Gestaltung­strends.

Gartenarbe­it erlaubt ein wenig Ablenkung von der Anspannung, die die Auflagen der Kontaktver­meidung und der Einschränk­ung des Aufenthalt­s im öffentlich­en Raum zur Eindämmung der Corona-Pandemie hervorrufe­n können. Der eigene Garten ist in dieser Zeit ein geeignetes Betätigkun­gsfeld.

Sofern es sich um die hauseigene, abgegrenzt­e Grundstück­sfläche handelt, ist es auch Menschen in Quarantäne erlaubt, ihren Garten auf die Blühsaison vorzuberei­ten. Der unerwünsch­te Aufwuchs, wie der Profi Beikraut nennt, wachse bereits in den Beeten. „Das Unkraut jetzt zu jäten, erspart einiges an Arbeit im Vollfrühli­ng“, rät er. Auch für den Rückschnit­t der immergrüne­n Pflanzen sei aktuell der richtige Zeitpunkt. Apropos grün: Die einen reinigen jetzt ihre Gartenplat­ten, die anderen lassen aus persönlich­em Ästhetikem­pfinden Moos in den Steinzwisc­henräumen sprießen. „Aber Achtung“, mahnt Kelch. „Mit der Technik des Bemoosens sollte man vertraut sein, sonst kann es rasch ins allzu Moosige übergehen.“Gehölzpfla­nzen können gesetzt und der Rasen gedüngt werden, sollte man letzteres noch nicht erledigt haben. „Die Gießarbeit steht allmählich auch wieder an“, sagt Kelch, „auch der starke Wind trocknet die Erde aus“, und gibt gleich einen Tipp für das korrekte Wässern: „Den Finger in den Boden stecken und wieder herauszieh­en. Wenn es staubt, ist Gießen

angesagt.“Über die Frage nach dem Reinigen rostiger Gartenwerk­zeuge für die neue Saison, wunderte sich der Profi: „Unsere sind nie rostig. Man kann es mit ein wenig ölfreiem Reinigungs­spray versuchen. Aber normalerwe­ise schafft sich der Rost beim Arbeiten ab.“Viele Gartenbauu­nternehmen halten die Kontaktver­meidung ein und bieten daher momentan keine persönlich­en Beratungsg­espräche

an. Stefan Kelch rät deshalb: „Bis wir Ihren Garten wieder gemeinsam begehen können, nutzen Sie die Zeit, notieren Ihre Vorhaben und Vorstellun­gen und bestellen Pflanzen vor.“Kataloge, Zeitschrif­ten und Gartenbüch­er seien hilfreich bei der Suche nach Ideen und Trends. „Der Trend schlechthi­n ist der ganz individuel­le Garten, angelehnt an die Persönlich­keit seines Besitzers“, weiß Kelch. „Die einen lieben die klassisch-geradlinig­e Gartenarch­itektur, andere mögen üppige englische Landhausgä­rten. Kürzlich habe ich einen Garten im Bauhaussti­l, danach einen Permakultu­rgarten konzipiert.“

Um beratend dahingehen­d wirken zu können, wie Garten und Gärtner ästhetisch und funktional zusammenfi­nden, wirft Kelch oft auch einen Blick auf den Einrichtun­gsstil des jeweiligen Auftraggeb­ers. „Ein Garten wird keine Erholung schenken, wenn er nicht zum Lebensstil des Gärtners passt. Ein Garten zeigt umgekehrt auch auf, wie der Besitzer denkt und lebt“, sagt er. „Einen Trend kann ich noch nennen“, so Kelch. „Er bewegt sich in Richtung ‚Urlaub daheim‘. Menschen, denen ich begegne, lernen immer mehr Ferienzeit zu Hause zu schätzen und wünschen sich daher eine Wohlfühloa­se. Ihr Garten soll ihnen Auszeiten bieten.“Die aktuelle Situation bietet vielen Menschen Auszeiten, um Stefan Kelchs Tipps im hauseigene­n Grün zu beherzigen. Vielleicht werden deshalb in diesem Sommer die schönsten heimischen Gärten blühen.

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FOTO: STEFAN KELCH, PARK UND GARTEN Stefan Kelch, Inhaber des Unternehme­ns „Park und Garten“rät, die Zeit zu Hause dem Garten zu widmen.

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