Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Frauen nähen Masken für die Kollegen
Firma Tegos nutzt Zeit des Lockdowns sinnvoll – Produktionslinien werden gestoppt
(sz) - Unkonventionelle Zeiten verlangen nach unkonventionellen Lösungen: Und so produzieren nun die fleißigen Mitarbeiterinnen aus der Kabel-Manufaktur des Freizeitmobile-Zulieferers Tegos in Ostrach Corona-Schutzmasken, wo sonst komplexe Kabelbäume für Reisemobil, Wohnwagen & Co. entstehen.
Nachdem die Fahrzeughersteller krisenbedingt ihre Produktion stoppen mussten, wurden auch bei der Firma Tegos die Produktionslinien für Aufbautüren und Klappen, Insektenschutz-, Schließ- und Kabelsysteme auf null heruntergefahren. „Eine schwierige, emotionale Entscheidung, wenn in deinen Werkshallen, wo sonst von morgens bis abends geschäftiges Treiben herrscht, plötzlich alles verwaist und still ist“, sagt Geschäftsführer Peter Müller über die herausfordernde Zeit für das Familienunternehmen.
Auch die Endkunden-Werkstatt blieb vier Wochen geschlossen. Aufgabe des Managements: die Zeit zu nutzen, um das Unternehmen für den Wiederanlauf perfekt aufzustellen.
„Corona-Schutzmasken werden zurzeit am dringendsten benötigt“, begründet Peter Müller die Entscheidung, die Zeit des Lockdowns sinnvoll zu nutzen. „Das Unternehmen muss in Bewegung bleiben, die Mitarbeiter brauchen eine Perspektive, wann und wie es weitergeht“, ergänzt Junior-Chef Matthias Müller.
Und so nähten die Frauen aus der Kabel-Abteilung zunächst je fünf waschbare Mund-Nase-Schutzmasken für ihre 150 Kollegen und anschließend weitere Versionen für die Gemeinde Ostrach, natürlich in den Farben des Stadtwappens: rot-weiß. Unkonventionelle Zeiten erlauben auch eine unkonventionelle MaskenMode.