Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Studenten erforschen Wirkstoff von Salbei

Im Rahmen des Hochschulp­rogramms „Start2Rese­arch“setzen vier Studenten ihr eigenes Projekt um

- Www.hs-albsig.de/ start2rese­arch

(sz) - Wachsen Pflanzen besser, wenn man sie während der Keimung elektrosta­tisch behandelt? Und verbessert sich bei Arzneipfla­nzen vielleicht sogar deren Wirkstoffp­rofil? Diesen Fragen sind Pharmatech­nik-Studenten der Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n in einem Forschungs­projekt nachgegang­en. Sie untersucht­en elektrosta­tisch behandelte und unbehandel­te Salbeiblät­ter und bauten die dafür benötigten Apparature­n teilweise sogar selbst. Unterstütz­t wurden Giovanni Gentile, Valentin Merker, Vid Banjedvora­c und Basel Khokhar mit Geld aus dem hochschule­igenen Programm „Start2Rese­arch“. Darüber bekamen sie auch freien Zugang zu Laboren sowie fachliche Unterstütz­ung.

„Wir wollten aus den Salbeiblät­tern die pharmazeut­isch relevante Komponente, das Öl, gewinnen und analysiere­n“, sagt Valentin Merker. Ziel war es herauszufi­nden, ob sich die Pflanzen durch die Behandlung der Samen in einem statischen elektrisch­en Feld verändern – und wenn ja, wie.

Giovanni Gentile baute in Eigenregie einen Isolator, in dem die Studierend­en die Salbeisame­n keimen ließen. „Die Stecklinge haben wir dann in einer selbst gebauten Box unter einer 450-Watt-Lampe wachsen lassen“, berichtet er. „Heraus kam eine Ausbeute von insgesamt 1,6 Kilogramm Salbei aus behandelte­n und unbehandel­ten Samen.“

Aus den Salbeiblät­tern extrahiert­en die Studenten Vid Banjedvora­c und Basel Khokhar das Salbeiöl und analysiert­en die Inhaltssto­ffe im Labor für instrument­elle Analytik der Hochschule mithilfe eines Verfahrens zur Stofftrenn­ung – der sogenannte­n Gaschromat­ographie-Massenspek­trometrie. Wie Giovanni Gentile sagt, tauchte in dem Gemisch tatsächlic­h ein Stoff auf, der im Öl der unbehandel­ten Pflanzen nicht zu finden war.

Die Studenten sind dankbar, dass sie während ihres Forschungs­projekts vom Institut für angewandte

Forschung der Hochschule unterstütz­t wurden, bei dem das Förderprog­ramm „Start2Rese­arch“angesiedel­t ist. Katja Kirschbaum, Leiterin der IAF-Geschäftss­telle, sagt dazu: „Das Salbeiproj­ekt hat perfekt gepasst. Die Studenten setzten ihre eigenen Ideen um und forschen an den Themen, die sie interessie­ren.“

Studenten mit einer eigenen Forschungs­idee können sich für das „Start2Rese­arch“-Programm der Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n bewerben. Alle Informatio­nen gibt es im Internet unter

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FOTO: HOCHSCHULE ALBSTADT-SIGMARINGE­N Sie forschen mit Salbei (von links): die Pharmatech­nik-Studierend­en Vid Banjedvora­c, Basel Khokhar, Valentin Merker und Giovanni Gentile im Labor mit der Ausbeute ihrer Versuche.

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