Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Auch das Krähbrunnenfest fällt aus
Ertingens Bürgermeister Jürgen Köhler informiert über Corona-Auswirkungen
- Nach wir vor liege die Zahl der Corona-Erkrankten in der Gemeinde Ertingen unter dem Durchschnitt des Landkreises Biberach, so Bürgermeister Jürgen Köhler, der dazu aktuelle Informationen aus Bund, Land, Kreis und auch aus der Gemeinde zum Thema Entwicklung Covid-19 bekannt gab. „Leider sind wir noch lange nicht über dem Berg, bitte halten Sie sich nach wie vor an die Corona-Verordnungen“, lautete der Appell des Bürgermeisters.
Bis zum vergangenen Montag gab es im Landkreis Biberach 537 bestätigte Corona-Fälle, davon, so Köhler, seien etwa 370 Betroffene wieder genesen. In Zusammenhang mit Corona wurden 21 Todesfälle im Kreis registriert. 30 Patienten liegen derzeit stationär in den Kliniken des Kreises, davon werden fünf bis sieben beatmet. Die Fieberambulanzen, so Köhler weiter, würden fast nicht mehr in Anspruch genommen, so dass künftig in den Corona-Schwerpunktpraxen getestet werden könne, wenn der einzelne Hausarzt nicht selbst testet. Das Land wolle ebenfalls verstärkt testen und hier künftig vor allem in Pflegeheimen und Kliniken.
Weniger frequentiert wird auch das seit 6. März beim Landratsamt Biberach installierte Bürgertelefon. Waren es an Spitzentagen bis zu 1000 Anrufe, sind es derzeit nur noch etwa zehn bis 15 pro Tag mit abnehmender Tendenz. Daher wurde das Bürgertelefon eingestellt und über das Gesundheitsamt sind nun entsprechende Auskünfte in Fragen zum Coronavirus zu erhalten.
Nach wie vor bleiben bundesweit Großveranstaltungen verboten. Dazu zählen unter anderem größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern, Konzerte, Festivals, Dorf-, Stadt-, Straßen- und auch Schützenfeste. Dieses Verbot gilt mindestens noch bis 31. August. Darunter fällt auch das traditionelle Ertinger Krähbrunnenfest. Die beteiligten Vereine „freuen sich auf das nächste Krähbrunnenfest 2021“, so Bürgermeister Köhler. Ab wann kleinere öffentliche oder auch private Veranstaltungen wieder stattfinden können, ist derzeit noch nicht absehbar. Geöffnet hat seit dieser Woche aber wieder das Ertinger Rathaus. Bürger können aber nur nach telefonischer Terminabsprache mit dem Sachbearbeiter und nur mit Mund-Nasen-Bedeckung kommen. Zudem arbeiten die Rathausangestellten seit der Öffnung unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen zu den üblichen Öffnungszeiten.
In Baden-Württemberg können auch wieder öffentliche Gottesdienste stattfinden. Dabei gibt es keine maximal erlaubte Besucherzahl in den Kirchen wie in anderen Bundesländern. Aufgehoben, so Bürgermeister Köhler, sei auch die 800Quadratmeter-Regelung für den Einzelhandel. Zudem könnten auch Friseure und Fußpfleger wieder ihre Praxen öffnen, ebenso wurden die Beschränkungen bei Zahnärzten aufgehoben und werden die Ausgangsbeschränkungen für die Bewohner von Pflegeheimen gelockert.
Bei den Bädern sehe es derzeit so aus, dass ein regulärer Badebetrieb ohne Einschränkungen in dieser Saison nicht möglich sei, so Köhler. Bis Ende Mai soll aber ein Konzept erarbeitet werden, wie der Betrieb der Bäder mit den in Bezug auf das Coronavirus erforderlichen Einschränkungen möglich ist.