Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Fahrkartenverkauf per Video ab 22. Mai geplant
Beratung soll via Bildschirm wieder möglich werden – Tickets nicht teurer als am Automaten
- Die Beratung beim Fahrkartenverkauf der Bahn kehrt an den Bahnhof zurück: Das neue Video-Reisezentrum am Bahnhof soll so die Planungen – am 22. Mai das erste Mal öffnen. Dieses Planungsziel nannte eine Sprecherin der Bahn in Stuttgart auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“.
Der Pavillon in den ICE-Farben rot und weiß steht bereits beim Bahnhof. Noch fehlt die Technik. Die soll nun in den kommenden Tagen bis zum geplanten Eröffnungstermin installiert werden.
Nach fast zwei Jahren Unterbrechung ist damit am Bahnhof Bad Saulgau wieder die Möglichkeit in Sicht, sich bei Reisen mit der Bahn beraten zu lassen und Fahrkarten nach dem Verkaufsgespräch zu lösen. Ende 2018 hatte der Bahnhofskiosk den Verkauf von Fahrkarten eingestellt. Seither können Fahrkarten nur am Automaten oder übers Internet gebucht werden.
Die Kunden im neuen Reisezentrum unterhalten sich mit dem Berater
der Bahn über einen Bildschirm. Die Verbindung wird mittels Knopfdruck hergestellt. Die von der Beraterin vorgeschlagenen Verbindungen können die Kunden auf einem weiteren Bildschirm verfolgen. Bezahlt werden kann bar oder mit Karte.
Die Fahrkarte wird ausgedruckt. „Die Beratung umfasst das gesamte Angebot im Nah- und Fernverkehr“, versichert die Bahnsprecherin. Dazu gehöre auch das Angebot der in Bad Saulgau vertretenen Verkehrsverbünde für den Nahverkehr in Richtung
Sigmaringen/Tübingen, Biberach/Ulm und Ravensburg/Friedrichshafen. Fahrkarten sind nicht teurer als am Automaten. In mit Menschen besetzten Verkaufsstellen hatte die Bahn in der Vergangenheit einen Aufpreis verlangt.
Geplant ist eine Öffnungszeit an Werktagen von 6.45 bis 18.15 Uhr, an Wochenenden sind laut Bahn verkürzte Öffnungszeiten vorgesehen. Das Abschließen des Pavillons werde voraussichtlich über eine Zeitschaltuhr erfolgen. Bahnkunden brauchen aber keine Angst zu haben, dass sie aus dem Pavillon nicht mehr herauskommen: „Nach außen öffnet sich die Tür immer“, so die Sprecherin. Höchstens zwei Personen gleichzeitig könnten den Pavillon betreten.
Seit 2013 baut die Bahn das Netz solcher Video-Reisezentren beständig aus. Als Grund nennt die Bahn, dass sich mit Menschen besetzte Verkaufsstellen auf kleineren Bahnhöfen nicht wirtschaftlich betreiben lassen. Video-Reisezentren gibt es bereits an Bahnhöfen in der Nachbarschaft, etwa in Riedlingen und Bad Waldsee.