Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Die Pfannen aus dem Weltall
Ein Grund, weshalb sich viele Menschen wenig für die Raumfahrt interessieren, liegt im Umstand, dass sie mit der Lebenswirklichkeit der meisten Leute so wenig zu tun hat. Klar, dass die Antihaft-Eigenschaften unserer Bratpfannen Ergebnis von Raumfahrttechnologie sind, wissen wir. Mit dem Rest wird es schon schwieriger.
Astronautennahrung ist hier auf Erden zwar auch zu bekommen, aber wer weiß schon, wie sich so ein Essen unter der Bedingung von Gravitation auf die Figur auswirkt? Manche Leute sagen, die Raumfahrt sei hinausgeschmissenes Geld und fragen nicht ganz zu unrecht, welche aktuellen Segnungen von der kosmischen Forschung herrühren. Sicher, man könnte sich vorstellen, dass Donald Trumps Frisur das Ergebnis bizarrer Versuche eines extraterrestrischen Labors sein könnte. Aber sich derzeit über Haare zu unterhalten, ist bereits ein wenig abgeschmackt, auch wenn sich breite Bevölkerungsschichten inzwischen wieder durch Fachpersonal vom wuchernden Haupthaar befreien lassen können.
Aber zurück zu den unendlichen Weiten des Universums, denen mit der menschlichen Raumfahrt bislang ja nicht wirklich beizukommen ist. Denn solange wir lediglich mit lahmarschigen 11 082 Metern pro Sekunde durch den Orbit trödeln, wird das nix mehr mit der Erforschung des Weltalls. Und gelänge es irgendwann doch – mehr als eine noch antihaftigere Antihaftschichtpfanne wäre wahrscheinlich eh nicht zu erwarten. Unter solchen Gesichtspunkten ist es also das Beste, man bleibt daheim. Zumal wir ja nun Übung darin haben.
(nyf )