Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Zußdorfer erfüllt sich seinen Kochbuch-Traum
Das Coronavirus hat den Küchenchef Christoph Storz erst ausgebremst und dann inspiriert
- Wenn ein begabter Koch statt an sechs Tagen pro Woche schwäbische und internationale Gerichte zuzubereiten, nur noch über die Mittagszeit auf Bestellung Speisen zum Mitnehmen fertigt, ist er nicht ausgelastet. So ergeht es derzeit Christoph Storz, der im Familienunternehmen „Bräuhaus“in Zußdorf, Herr über die Küche ist. Er nutzt die coronabedingte freie Zeit dazu, sich einen von mehreren Lebensträumen zu erfüllen: Er arbeitet daran, ein verrücktes Kochbuch herauszubringen. Nach den Pfingstferien soll es auf den Markt kommen.
Schon der Titel des Erstlingswerks von Christoph Storz verheißt eine ungewöhnliche kulinarische Reise. „Das kurze Schwarze … geil kochen“soll die Leser und Kochfreunde ködern. Die Idee für solch ein Kochbuch, das sich von der breiten Masse in diesem Genre abheben soll, bewegt der 37-Jährige seit rund vier Jahren in seinem Hinterkopf. Doch bisher fehlte immer die Zeit, sich an ein solches Projekt zu wagen. Durch die amtliche Schließung der Restaurants eröffnete sich Christoph Storz eine Chance, seine Ideen in die Tat umzusetzen. „Ich bin ein verrückter Kauz“, beschreibt er sich im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“selbst. Die Idee zu dem verheißungsvollen Titel kam ihm in der Zeit des weitgehenden Stillstands im Gasthaus ab Mitte März. Ähnlich verrückt liest sich seine Themensammlung, die er handschriftlich auf einem Blatt Papier skizzierte.
Die Grundidee: Anhand der Kochvorschläge soll ein kulinarischer Tag mit all seinen Möglichkeiten nachvollzogen werden. Es wird Wert auf die Verwendung regionaler Zutaten gelegt. Aber auch eher exotische Bestandteile werden nicht ausgeblendet. Dem „Bräuhaus“Koch ist es wichtig, dass alle vorgestellten Gerichte nachgekocht werden können. Dazu will er auch animieren, wie die Begleittexte zu den Fotos beweisen.
Alles beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück für die ganze Familie. Die Mittagszeit ist geprägt von der Gartenparty mit Fondue und Grilleinheiten. Auch hier soll es gerne „wie bei Muttern“zugehen, verrät Storz. Die Zeit vergeht bis zum Abendessen wie im Flug. Dazwischen ist ein Glas Sekt mit passenden Häppchen angesagt. Mit dabei kann sogenanntes Streetfood sein. „Das ist eine einfache, geile Küche und mehr als nur Burger aus dem Verkaufswagen heraus“, schwärmt der Autor.
Zurück zum Tagesablauf. Am Abend wartet die Dinnerparty auf die Gäste. Passend dazu kann das titelgebende „Kleine Schwarze“getragen werden, hofft Christoph Storz, der seine Ausbildung im renommierten Hotel „Krone“in Schnetzenhausen absolvierte. Im Buch gibt es vielfältige Tipps, wie der Abend verlaufen könnte. Ergänzt werden die Kochvorschläge mit einer Rubrik, welche Getränke und Drinks zum Essen passen könnten. Sollte der Abend länger andauern und ausgiebig gefeiert werden, dann ist am nächsten Morgen ein Katerfrühstück nicht zu verachten. Die Bloody Mary darf dabei nicht fehlen, womit der kulinarische Tagesreigen geschlossen wäre.
Seit Mitte März bereitet der Koch, der auch Betriebswirt ist, fast täglich die Gerichte zu, die in seinem Buch auftauchen werden. An seiner Seite steht der Zußdorfer Mediendesigner Peter Kunze, ein alter Freund von Storz. Dieser setzt die Speisen ins Bild und kümmert sich insgesamt um die Verwirklichung des Kochbuches. Die Texte werden in Gemeinschaftsarbeit erstellt. Das auf 60 bis 70 Seiten angelegte Buch im Format 21 mal 21 Zentimeter erscheint im Eigenverlag nach den Pfingstferien, so der aktuelle Zeitplan. Der Verkaufspreis wird bei 19 Euro liegen. Die Startauflage von „Das kleine Schwarze …. geil kochen“wird 1000 Exemplare umfassen.