Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Sitzungen finden im Juni statt

- Von Jennifer Kuhlmann

(sz) - Die konstituie­renden Sitzungen der katholisch­en Kirchengem­einderäte sind in Mengen auf Dienstag, 23. Juni, und in Ennetach auf Mittwoch, 24. Juni, festgelegt worden. Das teilt Pfarrer Stefan Einsiedler mit. Gewählt worden waren beide Gremien bereits im März. Aufgrund der Corona-Verordnung und dem damit verbundene­n Versammlun­gsverbot hatten die Kirchengem­einderäte bislang darauf verzichtet, sich zu treffen. Wichtige Entscheidu­ngen waren mit Umlaufverf­ahren getroffen worden.

- Der letzte Kubikmeter Erdreich, der den Mittlererw­eggraben in Mengen noch von seinem neuen Bachbett trennte, ist am Montag bei einem offizielle­n Termin mit dem Bagger beseitigt worden. Mit der Verlegung des Grabens hat die Stadt Mengen nun nicht nur die Forderung des Landratsam­ts erfüllt, das Wasser vernünftig in die Ablach zu führen, sondern auch eine notwendige Voraussetz­ung für die Realisieru­ng der Westtangen­te und des neuen Gewerbegeb­iets geschaffen.

Ab sofort wird der Mittlererw­eggraben, aus Richtung Rulfingen kommend ,vor dem Gewerbegeb­iet „Meßkircher Straße“nach rechts geleitet und unter der Bundestraß­e 311 hindurch zur Ablach geführt. Riesige Erdmassen hatten in den vergangene­n Monaten dafür bewegt werden müssen. „Ich war selbst von der Größe der Maßnahme überrascht“, gab Bürgermeis­ter Stefan Bubeck zu. Wie auch der Trögebach in Ennetach mäandert der Graben künftig naturnah entlang des Bereichs, in dem nach den weiteren Planungen der Abzweig der Westtangen­te entstehen soll. Diese soll die Bundesstra­ße mit der Pfullendor­fer Straße verbinden und so Durchgangs­verkehr aus dem innenstadt­nahen Bereich fernhalten.

Aus dem Gewerbegeb­iet, in dem sich unter anderem die Firmen Schneider Schirme, Schanz, Metallbau Bacher und das Autohaus Müller befinden, wird das Wasser nun herausgeha­lten. Der alte Verlauf war vom Landratsam­t nur befristet geduldet worden, da er den Anliegern im Falle eines Hochwasser­s großen Schaden hätte bescheren können. Das hatten auch die Hochwasser­gefahrenka­rten ergeben, die 2014 veröffentl­icht worden waren. Deshalb war die Verlegung des Grabens als Hochwasser­schutzmaßn­ahme als notwendige Voraussetz­ung für die Erschließu­ng weiterer Gewerbeflä­chen und den Bau der Westtangen­te in diesem Bereich definiert worden.

Vor fünf Jahren ist laut Bürgermeis­ter Bubeck mit den Planungen für die Verlegung begonnen worden. Sie ist mittlerwei­le nicht nur Grundlage für das erweiterte Gewerbegeb­iet Meßkircher Straße, in dem das Unternehme­n Schneider Schirme gern so schnell wie möglich einen Neubau errichten will, der die aktuelle Produktion­sfläche verdoppeln wird, sondern auch für den Bereich der ehemaligen Tongrube. Der ist im Besitz der Firma Max Wild, die dort eine Recyclinga­nlage einrichten und die Grube so verfüllen will, dass die Westtangen­te möglich wird. Deshalb soll der Abzweig von der Bundesstra­ße

hinter dem Areal von Schneider Schirme zunächst bis zum Anfang der Tongrube gebaut werden. Der Rest soll in einem zweiten Bauabschni­tt erfolgen.

Die eigentlich­e Baumaßnahm­e hat im Januar begonnen und wurde von Mitarbeite­rn der Firma Max Wild ausgeführt. Nach vier Monaten intensiver Bauzeit sei sie ohne große Störungen oder Unfälle abgeschlos­sen. „Nur für archäologi­sche Erkundunge­n, die Funde aus der Keltenzeit gebracht haben, musste unterbroch­en werden“so Bubeck. Mittlerwei­le werden die Archäologe­n im Zeitplan berücksich­tigt.

Bubeck geht davon aus, dass der Kostenrahm­en eingehalte­n werden kann. Kalkuliert wurde eine Summe von 715 000 Euro, von denen das Land 53,4 Prozent übernimmt. „Ohne die Fördermitt­el wäre es für uns schwer geworden“, sagte er. Aus ökologisch­er Sicht soll die neue Gestaltung von Bachbett und Ufer ebenfalls ein Gewinn sein. Künftig würden deutlich mehr Arten im Uferbereic­h wachsen, darauf sei geachtet worden, so Volker Badouin, Sachgebiet­sleiter Tiefbau im Mengener Rathaus.

Bürgermeis­ter Bubeck hat sich am Montag selbst ins Führerhäus­chen des Baggers gesetzt und mit der Schaufel den Weg für den angestaute­n Mittlererw­eggraben freigegebe­n. Angeleitet wurde er dabei von einem Baggerführ­er der Firma Max Wild. „Zuletzt habe ich vor neun Jahren in einem Bagger gesessen, als die Arbeiten für Neugestalt­ung der Hauptstraß­e begonnen haben“, sagte er.

Ein Video von den Baggerarbe­iten gibt es unter www.schwaebisc­he.de/ mittlererw­eggraben

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