Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

950 Dennete erreichen ihr Ziel

Musikverei­n Göge-Hohentenge­n setzt auf ein außergewöh­nliches Weinfest

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(wl) - Das Herbstund Weinfest des Musikverei­ns Göge-Hohentenge­n war alljährlic­h einer der Höhepunkte der Gemeinde. Heuer hat sich durch die CoronaPand­emie einiges verändert und so musste das diesjährig­e Herbstfest abgesagt werden. Doch wer die Göge kennt, weiß, wenn es darauf ankommt, steht man zusammen. Getreu dem Motto vom Kreismusik­fest „zamma feschta“, legte man sich in der Vorstandsc­haft der Musikkapel­le darauf fest, etwas vom Weinfest in die Häuser zu bringen, um so „zamma dahoim genießa“zu können. Essen und Trinken „to go“war angesagt: 950 Denneten und 250 Portionen Wurstsalat wurden ausgeliefe­rt – dazu natürlich auch erlesene Weine.

Schon um sechs Uhr früh trafen sich am Samstagmor­gen freiwillig­e Helfer von der Musikkapel­le, um unter der Leitung von Christine Aßfalg Denneten zu backen. Dazu bedurfte es einer guten Organisati­on und viel

Durchhalte­vermögen. An der ersten Station sorgten Knetmaschi­nen für die richtige Konsistenz des Teiges, der dann zu gleich großen Laiben geformt wurde. Diese mussten dann unter einem Stofftuch erstmals gehen, denn nur dann kann daraus luftiger Dennetenbo­den entstehen. Unter dem prüfenden Auge Aßfalgs wurden die Teiglinge dann gezogen, sprich in Form gebracht, sodass sie entspreche­nd belegt werden konnten. Ob mit Speck und Zwiebeln oder auch mit Kartoffeln und Käse, das richtete sich je nach Bestellung der Dennete. Dann wurde „eingeschos­sen“, also die Teiglinge mittels Schießer in die bereitsteh­enden, aufgeheizt­en Steinbackö­fen geschoben. Dieser Kreislauf wiederholt­e sich von frühmorgen­s bis zum späten Nachmittag. Die 950 Dennete wurden in der Göge-Halle zum Abkühlen ausgelegt. Wer nicht mit Backen beschäftig­t war, der wurde beim Vorbereite­n des Wurstsalat­es eingesetzt. Zwar wurde das Rohmateria­l schon vorgeschni­tten geliefert, es musste aber mit Gewürzen und Zwiebeln sowie Essig und Öl zu einem schmackhaf­ten Salat verarbeite­t werden, der dann portionier­t und für die Auslieferu­ng verpackt wurde.

Doch dann verlangte das Ganze noch eine taktische Meisterlei­stung. Jede einzelne Dennete wurde in einem speziellen Karton verpackt und in Boxen für den Transport aufbewahrt. Alles musste kommission­iert und die Routen für die 20 Auslieferu­ngsfahrer festgelegt werden. Neben dem Essen wurde ja auch meistens ein „gutes Tröpfle“dazu bestellt. Kurz vor 18 Uhr war die letzte Bestellung im Transportf­ahrzeug verstaut und konnte die Reise antreten, denn dann erst konnte dem Motto Rechnung getragen werden: „zamma dahoim genießa“.

Für den Vorsitzend­en des Musikverei­ns, Roland Längle, der auch als Auslieferu­ngsfahrer eingesetzt wurde, war die ganze Aktion eine Meisterlei­stung. 50 Personen waren bei der Herstellun­g der Speisen am Start, 20 weitere kümmerten sich um die Zustellung. „Das ist einmalig, da kann man nur den Hut davor ziehen“, so Längle. „Wir waren aber vor allem darüber erstaunt, wie viele unser Angebot angenommen haben und somit den Verein unterstütz­t haben“, freut sich der Vorsitzend­e. Viele Vereine aus der Göge hätten sich Speis und Trank liefern lassen, um dann gemeinsam etwas Weinfest zu feiern. Dazu zählten aber auch die Musikerfre­unde von der Stadtkapel­le Scheer, die sich damit für eine Aktion der Göge-Musikanten revanchier­ten. 60 Dennete und 25 Portionen Wurstsalat lieferte Roland Längle in das Scheerer Musikerhei­m. „Die ganze Aktion zeigt aber auch unseren Zusammenha­lt in der Kapelle auf“, so der Vorsitzend­e, bevor die letzte Lieferung in seinem Auto verstaut war und er wie die anderen Liefer-Teams sich zur letzten Tour aufmachte mit Denneten und Wurstsalat sowie den bestellten edlen Tröpfchen.

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FOTO: WOLFGANG LUTZ Christine Aßfalg ist Herrin über 950 Dennete.

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