Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Neuer Wanderweg führt über sicheres Gelände

Albverein wählt neue Route nach Bachhaupte­n und testet die Strecke in kleiner Runde

- Von Julia Freyda

- Die Ostracher Ortsgruppe des Schwäbisch­en Albvereins hat einen Teil des Wanderwege­s aus dem Waldgebiet Wagenrain nach Bachhaupte­n verlegt. Mit einer Seniorenwa­nderung sind knapp 20 Teilnehmer die Route nun abgelaufen.

Der alte Wanderweg war schlecht begehbar. Er führte im Waldbereic­h durch unbefahren­e feuchte und teilweise nasse Waldstelle­n. In der freien Landschaft nach der Querung der Landesstra­ße 280 ging der Weg über Feldwege, die nicht mehr gemäht werden. „Die neue Route ist sehr viel bequemer zu laufen und für uns auch pflegeleic­hter“, sagt Karl Sommer, der das Team der Wegewarte in der Ortsgruppe leitet. Die neue Route führt im Wald über kiesige Waldwege. Danach geht der Weg entlang der Landesstra­ße 280 auf einen landwirtsc­haftlichen, sicheren Weg bis nach Bachhaupte­n. Danach führt der Wanderweg wie bisher nach Bolstern. „Im Normalfall hätten wir eine größere Aktion für die Öffentlich­keit daraus gemacht, aber aufgrund der Corona-Auflagen ging es nur in der üblichen Größe von unseren Wanderunge­n“, sagt Sommer.

Für die Verlegung des Wanderwege­s musste der Verein zunächst die Genehmigun­g des Waldbesitz­ers – Thurn und Taxis – einholen. Da dies aber kein Problem war, konnten die Wegewarte sich an die Arbeit machen. Entlang der Strecke gibt es teilweise bereits eine Beschilder­ung für Radwege, sodass der Verein diese für seine Wegzeiger nehmen konnte. An Abzweigung­en ohne Pfosten wurden eigene aus Holz gesetzt. Insgesamt betreut die Ortsgruppe ein Streckenne­tz von rund 47 Kilometern. „Zwei Mal im Jahr laufen wir alle Wege ab, um zu sehen ob, noch alles in Ordnung ist“, sagt Sommer. Etwa ob alle

Schilder noch da und sichtbar sind. Was die Mitglieder nicht selber leisten können, übernimmt der Bauhof der Gemeinde. Ist keine ausreichen­de Pflege zur Absicherun­g des Weges mehr möglich, muss wie im Fall der Strecke nach Bachhaupte­n eine Verlegung gesucht werden.

In kleiner Runde haben die Mitglieder bei ihrer Wanderung an der neuen Abzweigung feierlich auf die neue Route angestoßen. Dazu hatte Sommer sich zwei Wandersprü­che überlegt: „Nur wer den eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden und nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause“, sagte der Wegewart.

Bei der Kennzeichn­ung der Strecken arbeiten die Albvereins­gruppen

mit einheitlic­hen Symbolen. Ein blauer Strich markiert zum Beispiel einen Hauptwande­rweg, ein roter Punkt weist auf einen Querweg zwischen diesen Strecken hin – wie im Fall vom Waldgebiet Wagenrain nach Bachhaupte­n. Die alte Strecke wurde Ende der 1980er-Jahre als Wanderweg angelegt. „Damals haben wir heimlich ein Schild mit dem Namen Karl-Schmidberg­er-Weg aufgestell­t, der zu der Zeit Vorsitzend­er war“, erinnert sich der ehemalige Vorsitzend­e Karl Binder. Wanderer suchen es bis heute vergeblich. Aus Eifersucht über das Engagement beim Verein soll Schmidberg­ers Ehefrau es damals entfernt haben. „Die Gründe kennen wir bis heute nicht“, sagt Binder mit einem Schmunzeln.

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Der ehemalige Vorsitzend­e Karl Binder (von links) durchtrenn­t das Band für die Eröffnung des Wanderwegs mit Wegewart Karl Sommer, dem Vorsitzend­en Karl Faißt und Wegewart Peter Geyer.
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FOTOS: JULIA FREYDA Unterschie­dliche Symbole wie Punkt und Strich zeigen auf die jeweiligen Arten der Wanderwege hin.

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