Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Stadt hat Radler weiter im Fokus
Antrag für weiteres Förderpaket – Mobilitätskonzept betrachtet alle Verkehrsteilnehmer
- Mit der Antragstellung für ein großes Förderpaket bei der Initiative Radkultur möchte die Stadt Mengen in Sachen Radverkehr am Ball bleiben. In der Sitzung am Dienstag hat dafür auch der Gemeinderat grünes Licht gegeben. Mit einem vom Verkehrsministerium des Landes geförderten individuellen Jahresprogramm könnte die Stadt an ihre bisherigen Bemühungen anknüpfen, die Kommune fahrradfreundlicher zu gestalten. Gleichzeitig wären weitere Aktionen für Radfahrer ein Beitrag zum Mobilitätskonzept, das gerade erarbeitet wird.
Zum dritten Mal bei der Aktion Stadtradeln dabei, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK), die Einrichtung von beschilderten Radtouren um Mengen und die Investition in neue Radstellplätze am Bahnhof – in den vergangenen Jahren sind in der Stadt Mengen einige Maßnahmen angeschoben und umgesetzt worden, um mehr Menschen aufs Rad zu bringen. Mit Cornelia Hund, der Leiterin des Sachgebiets Hochbau, gibt es außerdem eine Fahrradbeauftragte im Rathaus.
Im laufenden Jahr profitiert Mengen von dem kleinen Förderpaket der Initiative Radkultur. Bei einer Summe von 5000 Euro aus der Stadtkasse gibt die Initiative weitere 20 000 Euro hinzu. „Wir sind von der Beratung und Begleitung positiv überrascht gewesen und sehr zufrieden mit den Aktionen, die wir umsetzen konnten“, fasste Bürgermeister Stefan Bubeck zusammen. So hatte etwa die Radschnitzeljagd für die Sommermonate
auf die Beine gestellt werden können und es wurde ein Lastenrad angeschafft, das sich interessierte Bürger kostenlos bei der Stadtverwaltung ausleihen können.
Bei dem großen Förderpaket, so es denn den Zuschlag gibt, muss die Stadt Mengen eigene Mittel in Höhe von 25 000 Euro - verteilt auf zwei Jahre - einbringen. Vom Land gäbe es dann 50 000 Euro. Neben Einzelaktionen oder Angeboten wird ein auf die Stadt und ihre Einwohner zugeschnittenes Jahresprogramm erstellt. Außerdem bekäme die Stadt eine eigene Seite im Internetauftritt der Initiative Radkultur, Werbematerial und Unterstützung bei der Kommunikationsarbeit.
Die weitere intensive Beschäftigung mit dem Thema Radfahren würde laut Bubeck gut dazu passen, dass die Stadt auch gerade die Zusage für einen vom Land finanzierten Fußverkehrscheck erhalten habe und an einem Mobilitätskonzept arbeite, das auch den öffentlichen Nahverkehr sowie das Verhalten von Autofahrern und E-Mobilität betrachte. Ein Experten-Workshop habe bereits stattgefunden, in der kommenden Woche würden geladene Bürger in einer weiteren moderierten Veranstaltung Ideen und Anregungen sammeln.
Volker Lutz (CDU) begrüßte den Antrag im Hinblick auf das Gesamtkonzept, wies aber auch daraufhin, dass eine Summe von 25 000 Euro aus der eigenen Tasche angesichts der finanziellen Lage nicht vorschnell ausgegeben werden sollte. „Eigentlich suchen wir ja immer Einsparpotenzial, das sollten wir im Blick haben“, mahnte er.