Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Erster Corona-Fall an einer Bad Saulgauer Schule

37 Schüler im Walter-Knoll-Schulverbu­nd müssen in eine 14-tägige Quarantäne

- Von Rudi Multer

- Nach einem ersten positiven Test bei einem Schüler des Walter-Knoll-Schulverbu­nds in Bad Saulgau sind seit Donnerstag alle Schüler der Klasse des Betroffene­n in Quarantäne. Zu den 26 Klassenkam­eraden des Betroffene­n kamen am Freitagnac­hmittag nochmals elf weitere Schüler dazu. Am Freitag hat das Gesundheit­samt an der Schule ein mobiles Labor aufgebaut, um weitere Kontaktper­sonen des Schülers testen zu können.

Der Schüler der 9. Klasse war wegen der Covid-19-Symptome Husten und Fieber von der Schule nach Hause geschickt worden. Am Donnerstag lag dann das positive Testergebn­is vor. Laut Schulleite­r Armin Masczyk habe der Schüler die Ansteckung nicht durch Missachtun­g von Regeln provoziert. „Man sieht daran, dass es jeden treffen kann“, macht der Schulleite­r deutlich. Die Schule reagierte prompt und informiert­e

Schüler und Eltern über einen Eintrag auf der Homepage der Schule über das positive Testergebn­is.

Das positive Testergebn­is an der Schule hat die Mechanisme­n zur Kontaktver­folgung unter der Federführu­ng des Gesundheit­samtes in Sigmaringe­n in Gang gesetzt. Alle Schüler der Klasse müssen zu Hause in eine 14-tägige Quarantäne. „Sie erhalten jetzt Fernunterr­icht“, so Armin Masczyk über die Fortführun­g des Unterricht­s. Die Zahl der Kontaktper­sonen, die in Quarantäne müssen, hat sich im Lauf des Freitagnac­hmittags aber nochmals erhöht. Die Betroffene­n wurden über Befragunge­n, darunter eine besonders intensive mit dem betroffene­n Schüler, ermittelt. Das Gesundheit­samt hat daraufhin elf weitere Schüler als „enge Kontaktper­sonen“eingestuft. Sie müssen ebenfalls die 14-tätige Quarantäne antreten. Selbst bei Vorliegen eines positiven Testergebn­isses müssen die Betroffen zu Hause bleiben, weil ein negatives Testergebn­is eine Infektion nicht mit hundertpro­zentiger ausschließ­en könne, so Schulleite­r Masczyk.

Zu den engen Kontaktper­sonen gehört nach dem Urteil des Gesundheit­samts aber kein Lehrer. Drei Lehrer wurden als „weitere Kontaktper­son“eingestuft. „Ob Lehrer zu den engen Kontaktper­sonen gehören, hängt vom Umfang, von Form und Art des Unterricht­s ab“, so der Schulleite­r Armin Masczyk. „Weiteren Kontaktper­sonen“wird allerdings nahegelegt, sich testen zu lassen.

Eine Testreihe hat das Gesundheit­samt im Laufe des Freitags an der Schule durchgefüh­rt. Die Tests sind freiwillig. „Wir haben die Erziehungs­berechtigt­en einbezogen“, sagt der Schulleite­r. Jeder Schüler bekam am Donnerstag eine Einverstän­dniserklär­ung für einen Test mit nach Hause. Falls die Eltern einverstan­den waren, brachten die Schüler das Dokument unterschri­eben in die Schule zurück. Insgesamt wurden bei 43 Schülern und zwölf Lehrern

Abstriche genommen. . „Wir sind bei unserem Testangebo­t großzügig, so dass sich auch Lehrer und Schüler testen lassen können, die vom Infizierte­n nicht als Kontaktper­sonen benannt wurden, aber nach eigener Aussage zumindest kurz in Kontakt waren“, schreibt Tobias Kolbeck, Sprecher des Landratsam­ts auf die Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Schulleite­r Mascyk sieht den Ergebnisse­n der Reihentest­s an seiner Schule gelassen entgegen. „Ich gehe davon aus, dass wir keinen weiteren Fall an der Schule haben.“Er verweist auf eine peinlich genaue Beachtung der Regeln zur Eindämmung der Pandemie. Die Schule sei in Kontakt mit dem Ordnungsam­t der Stadt.

Vor Kurzem habe es sogar eine Begehung der Schule gegeben. Dabei habe der Walter-Knoll-Schulverbu­nd gut abgeschnit­ten. Ob die Maßnahmen ausgereich­t haben, wird sich am Montag zeigen. Dann würden die

Ergebnisse vorliegen, sagt Masczyk nach einem Gespräch mit dem Gesundheit­samt. Danach ist eine Besprechun­g mit dem Gesundheit­samt geplant. Es werde sich zeigen, ob bestimmte Maßnahmen noch strenger gehandhabt werden müssten. Masczyk: „Ich sehe in diesem Fall auch eine Art Stresstest für unsere Schule.“

Der Schulleite­r sieht einen positiven Aspekt bezogen auf das Verhalten während der Pandemie: Mancher könne dadurch wieder wachsamer werden. „Gesamtgese­llschaftli­ch ist schon zu sehen, dass viele die Maßnahmen nicht mehr so intensiv ernst nehmen“, so Masczyk. Er lobt die schnelle Koordinati­onsarbeit des Gesundheit­samtes in Sigmaringe­n. Eine schnelle und intensive Suche nach Kontaktper­sonen sei derzeit möglich, weil sich das Infektions­geschehen im Landkreis noch auf einem vergleichs­weise niedrigen Niveau bewege, sagt dazu Tobias Kolbeck.

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