Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Statt Wendelinusritt gibt es am Sonntag eine Kapellen-Rallye in Beuren
Angesichts der Corona-Pandemie wird das traditionelle Fest nicht in gewohnter Weise stattfinden
(vr) - Der traditionelle Wendelinusritt, der am Sonntag in Beuren hätte stattfinden sollen, ist abgesagt. Das Wendelinus-Fest soll im Ort auf eine andere Weise begangen werden. Dies wurde bei der jüngsten Ortschaftsratsitzung bekanntgegeben.
In der vorigen Sitzung hatte das Gremium bereits überlegt, wie der Wendelinusritt angesichts der Corona-Pandemie gestaltet werden könnte. Damals war noch die Überlegung, nur die Reitergruppen oder eine kleine Vertretung davon einzuladen und kein Fest für die Öffentlichkeit zu machen. Ortsvorsteher Dieter Remensperger bekam den Auftrag, sich mit Pfarrer Jürgen Brummwinkel abzustimmen. Nun berichtete Remensperger, dass der Ritt abgesagt ist. Pfarrer Brummwinkel und die Stadtverwaltung seien der Ansicht, dass das Fest aus Sicherheitsgründen nicht gefeiert werden könne. Diese Sicht teile er auch, erklärte er. Das Risiko, dass Menschen zusammenkommen, um mitzufeiern, wenn sie erfahren, dass die Reiterguppen eingeladen sind, sei zu groß. Die freiwillige Feuerwehr und die Funkenbauer hätten bereits mitgeteilt, dass sie keine Bewirtung anbieten können; auch das Bürgerhaus könne wegen der Hygiene-Verordnung nicht geöffnet werden.
Rat Volker Wachter berichtete, dass die Kirchengemeinde den traditionellen Festtag dennoch bewusst machen möchte und einen Vorschlag ausgearbeitet habe: Der Ort soll wie immer mit den Kirchenfarben am Sonntag beflaggt werden: an der Kapelle, am Rathaus, am Bürgerhaus und auf dem Dorfplatz werden die Stangen aufgestellt und die Kirchenfahnen hochgezogen. Auch seien die Einwohner gefragt: Es wäre schön, wenn die Leute im Ort mitmachen.
Die Kirchengemeinde lädt Kinder und Familien ein, am WendelinusSonntag an der Kapellen-Rallye teilzunehmen. Ein Parcours durch den Ort werde vorbereitet. Kinder und Familien können sich die Laufkarten mit Fragen an der Kapelle holen und losgehen. An verschiedenen Stationen
sind Fragen zu beantworten. Diese Fragen drehen sich um den Heiligen Wendelinus, die Kapelle und den traditionellen Ritt. Es soll das Wissen um den Heiligen und um das Fest bewusst machen, sodass auch die Kinder Anteil an der Dorfgeschichte haben. Am Ende des Rundganges werden die Laufkarten abgegeben und es gebe ein kleines Präsent, kündigte Wachter an.
Ortsvorsteher Remensperger sagte, es sei gut, auf diese Weise das Wendelinus-Fest hochzuhalten. Es sei eine andere Form der Beschäftigung mit der Tradition. „Es ist schade, dass es abgesagt ist, aber im Sinne der Sicherheit ist richtig entschieden worden“, sagte er.