Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Kreis Sigmaringen knackt die 1000er-Marke
1004 Menschen haben sich seit März mit dem Coronavirus infiziert – Ein Rückblick
- Der Kreis Sigmaringen erreicht in Sachen CoronaPandemie einen neuen Rekord: Am Dienstag steigt die Zahl der Infizierten auf 1004, womit die Marke von 1000 Infizierten insgesamt überschritten ist. Zwar überschreitet der Kreis mit einem Inzidenzwert von 35,9 noch nicht die kritische Marke, doch in der Tendenz wird die Lage wieder deutlich ernster als noch im Sommer. Wie sich die Pandemie im Kreis Sigmaringen entwickelt hat, zeigt ein Überblick.
Der erste Infizierte wird im Kreis Sigmaringen gemeldet. Das Landratsamt versendet die Eilmeldung um 15.43 Uhr. Der 49-Jährige war mit seiner Familie beim Skifahren in Südtirol.
Die Stadt Sigmaringen sagt alle Veranstaltungen der nahen Zukunft ab, darunter auch der verkaufsoffene Sonntag.
Eine Erzieherin in Stetten am kalten Markt infiziert sich mit dem Virus. Der Kindergarten bleibt 14 Tage geschlossen. Gleichzeitig schließen in Sigmaringen die Einrichtungen wie die Musikschule.
4. März 13. März 14. März 16. März
Die Zahlen schnellen nach oben: Inzwischen sind 28 Menschen infiziert, darunter auch medizinisches Personal. Die erste Person, ein 80-Jähriger, stirbt im Kreis am Virus.
17. März
Die Schulen und Kindertageseinrichtungen schließen. Die SRH-Kliniken im Kreis verschieben Operationen, die nicht dringend sind, um Kapazitäten für Corona-Patienten zu haben.
Das Corona-Testzentrum in der ehemaligen OberschwabenKaserne in Hohentengen öffnet. Immer mehr Organisationen und Vereine bieten Einkaufsdienste an.
Gottesdienste werden vorerst online übertragen, auch das Fidelisfest und die Ostergottesdienste.
Innerhalb einer Woche steigen die Zahlen von neun auf 74, eine Verachtfachung. Auch in der Einrichtung Mariaberg sind fast 50 Menschen erkrankt.
Veringenstadts Bürgermeister Armin Christ infiziert sich als erster Rathauschef des Kreises mit Covid-19.
Der Kreis sichert sich ein ehemaliges Pflegeheim, falls ein Notfallkrankenhaus eröffnet werden muss.
18. März 19. März 20. März 22. März 23. März 24. März
Der Gemeinderat entscheidet erstmals ohne öffentliche Sitzung im Umlaufverfahren.
Der Kreis Sigmaringen landet im Hinblick auf Infizierte pro 100 000 Einwohner auf Platz sieben der betroffensten Landkreise in Deutschland.
26 Patienten mit Covid-19 werden im Krankenhaus behandelt – Höchstand während der gesamten Zeit. Fünf werden beatmet.
26. März 27. März 1. April
Die Zahl der aktuell Infizierten erreicht ein erschreckendes Hoch: 349 Menschen im Kreis sind gleichzeitig betroffen.
Die Fieberambulanz auf dem ehemaligen Kasernengelände in Sigmaringen geht in Betrieb. Wer Symptome von Covid-19 zeigt, wird von den Hausärzten häufig dorthin verwiesen. Die Notfallpraxis am Krankenhaus schließt vorübergehend.
Der Kreis schafft fünf zusätzliche Beatmungsgeräte für das Krankenhaus in Sigmaringen an.
21 Patienten werden aktuell im Krankenhaus behandelt, vier davon auf der Intensivstation. Kapazität wäre für insgesamt 120 Patienten. 16 Beatmungsplätze stehen zur Verfügung. Gleichzeitig reduziert die Fieberambulanz wieder die Öffnungszeiten. Es kommen zu wenig Patienten.
3. April 7. April 17. April 20. April
Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern dürfen wieder öffnen. Viele Sigmaringer Händler sehen diesen Schritt kritisch.
Da sich die Corona-Situation im Kreis etwas entspannt, bereitet das Krankenhaus wieder den Normalbetrieb vor.
Die Corona-Teststation in Hohentengen schließt wieder. Stattdessen finden die Testungen nun in der Fieberambulanz und in den Schwerpunktpraxen statt sowie bei einigen Hausärzten, da es nicht mehr an Ausrüstung mangelt.
29. April 6. Mai 13. Mai
Auch die Fieberambulanz schließt nun. Zwei Wochen lang gibt es keine Neuinfektionen im Kreis.
Nach einer langen ruhigen Phase steigen die Zahlen wieder an. Es gibt fünf Infizierte. Die Stadt beschließt deshalb, nach und nach die Feste abzusagen, so zum Beispiel das Fest der Kulturen.
Die Zahl der Corona-Infizierten ist auf 26 gestiegen. Ein Patient wird im Krankenhaus behandelt. Der Kreis rüstet sich mit 642 000 Gesichtsmasken und 167 000 FFP2-Masken.
Inzwischen haben mehr als 350 Menschen im Kreis gegen
25. Juli 21. August 4. September
die Corona-Verordnung verstoßen. Das Bußgeld summiert sich auf 41 000 Euro.
11. September
Die Fieberambulanz nimmt wieder ihren Betrieb auf.
Die Zahl der Infizierten im Kreis Sigmaringen liegt wieder bei 34, die Sieben-Tage-Inzidenz bei 18, Tendenz steigend. 258 Menschen befinden sich in Quarantäne.
Im Hinblick auf die steigenden Fallzahlen fällt eine Entscheidung in Sachen Fasnet: Sie fällt 2021 aus. Offen ist bloß, ob es das Bräuteln in irgendeiner Form geben wird.
16. Oktober 21. Oktober