Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Kurz berichtet EU-Kommission leitet neues Verfahren gegen Ungarn ein
(dpa) - Wegen der jüngsten Einschränkungen des ungarischen Asylrechts geht die EU-Kommission erneut rechtlich gegen Budapest vor. Die Brüsseler Behörde teilte am Freitag mit, ein sogenanntes Vertragsverletzungsverfahren einzuleiten. Die neuen ungarischen Regeln seien eine rechtswidrige Einschränkung des Zugangs zum Asylverfahren und stünden im Gegensatz zur Asylverfahrensrichtlinie der EU. Konkret geht es darum, dass Schutzsuchende seit einigen Monaten nicht mehr auf ungarischem Boden einen Asylantrag stellen können. Stattdessen müssen sie in den ungarischen Botschaften in Belgrad oder Kiew vorstellig werden und können dort eine Absichtserklärung auf Stellung eines Asylantrags einreichen.
Wichtig wäre, dass wir endlich eine repräsentative Stichprobe vorliegen haben, die die Gesellschaft in allen Punkten gut widerspiegelt. Diese zufällig ausgewählten Menschen sollten wir regelmäßig testen und daraus dann errechnen, wie viele infiziert sind – und wie viele nicht. Das kann man dann relativ einfach auf die Gesamtbevölkerung hochrechnen und hat sehr aussagekräftige Daten. Die Dunkelziffer wäre quasi null.
Im Moment gehen wir davon aus, dass sie ungefähr bei drei liegt, also dreimal so viele Menschen infiziert sind als wir positive Tests haben. Zu Beginn der Pandemie lag sie eher beim Faktor 10.
Wie berechnen Sie die Dunkelziffer genau?
Man braucht einen Anhaltspunkt, den man einigermaßen vollständig messen kann, und analysiert dann das Verhältnis zu der Zahl, die einen interessiert. Der Anhaltspunkt sind die Verstorbenen. Die wurden etwa zwei Wochen zuvor positiv getestet. Wir haben eine gewisse Vorstellung, wie hoch die Sterblichkeit ist: zwischen 0,3 und 0,7 Prozent. So kann man zurückrechnen, wie viele Infizierte es in etwa zwei Wochen vorher gab.
Ich finde die Argumentation nicht klug. Wenn die Statistik über die Orte der Infektion unverzerrt wäre, kann man aus den 25 Prozent hochrechnen. Wenn sie verzerrt sind, woher
Das ist reine Spekulation. Aber: Ich halte es für gut möglich, dass diese Zahlen unterrepräsentiert sind. Das wäre aber nur ein Grund mehr, sich noch mehr auf diese Feiern zu konzentrieren und nicht den Gastronomieund Kulturbetrieb herunterzufahren. Wir hatten sechs Monate Zeit, vernünftige Daten über die Ansteckungswege zu erheben. Der richtige Weg ist jetzt nicht, Maßnahmen zu beschließen, von denen wir nur eine unbelastbare Ahnung haben, ob sie wirken.
Wäre die Corona-App eine Möglichkeit, um die Ansteckungen besser zu verstehen?
Ja. Und es wäre aus meiner Sicht auch ein geringerer Eingriff in die Freiheitsrechte, die App oder ein Corona-Tagebuch verpflichtend zu machen.
Wo fehlen gute Daten am meisten?
Was war der Anlass für den Test? War das ein Wiederholungstest oder war es eine neue Person? Wie alt war die Person, hatte sie Symptome? Wenn man das aufschlüsseln würde, könnte man vieles besser verstehen. Im Moment muss man viel um die Ecke rechnen.
Mit Modellrechnungen hat man abgeschätzt, wie sich die Infektionszahlen in verschiedenen Ländern weiterentwickeln werden. Eine Obergrenze möglicher Infektionen ergibt sich letztlich durch die Anzahl infizierbarer Menschen. Unter der Voraussetzung, dass mehrfache Infektionen des gleichen Wirtes keine wesentliche Rolle spielen. Hier kommt die Frage des sogenannten Gemeinschaftsschutzes (Herdenimmunität) ins Spiel. Leider wissen wir über Dauer der Immunität nach Sars-CoV-2-Infektion oder zukünftiger Impfung immer noch nicht genau Bescheid. Damit sind Aussagen über Herdenschutz vorläufig. Weltweit sind sich fast alle Virologen und Epidemiologen absolut einig, dass man das Erreichen eines möglichen Herdenschutzes nicht als alleiniges Ziel von Maßnahmen definieren kann (ursprünglich mal „Schwedisches Modell“). Das wäre viel zu gefährlich und könnte Folgen nach sich ziehen, die medizinisch und wirtschaftlich am Ende noch viel schlimmer wären als die jetzigen Einschränkungen. So haben sich auch alle deutschen Virologen in einer eindringlichen Stellungnahme geäußert, in der auch die einzelnen Argumente aufgeführt werden. Diese ist auf der Webseite der Gesellschaft für Virologie einsehbar.
Es gibt Erkenntnisse, die darauf hindeuten, dass die Versorgung mit Vitamin D als Therapie sinnvoll sein kann. Was bewirkt Vitamin D im Körper?